Geschichte des Familie Lüpnitz.
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wie Dr. G. Berghaus richtig sagt. Ein Kloster verschwindet schwerlich so spurlos wie die ungeheure Zahl der angeblichen wendischen Schlösser und Burgen im Barnim.
Das wendische Heiligtum an den heiligen 3 Pfühlen, das möglicherweise auch auf der Insel im Liepnitzsee gestanden hat, schwebt also vorläufig noch in der Luft und bedarf daher keines Schutzes.
In der Nähe der Schwedenschanze, die allerdings wahrscheinlich mittelalterlich ist, fehlten bisher Funde irgend welcher Art. Wir mutmaßen, daß sie mittelalterlich ist; aber wir wissen es nicht. Südöstlich davon sind allerdings auf dem sogenannten Forst-Acker am See Bronze- funde und Gefäßreste gemacht worden, die aber mit einem wendischen Dorfe nichts zu tun haben können.
Eine zweite Fundstelle vorgeschichtlicher Altertümer befindet sich südlich vom Alten Forsthaus Liepnitz an der Südspitze der ehemaligen Halbinsel zwischen See und Stadthals. Hier fehlen metallische Beigaben; doch gehören die Gefäßreste ungefähr derselben Zeit an, zu der die obengenannten Funde zu rechnen sind.
Die dritte Fundstelle liegt 80 Schritt westlich vom Kilometerstein 31,9 der Wandlitzer Chaussee im Jagen 66. Darüber sagt der außerordentlich vorsichtige Forscher und Chronist von Bernau, unser hochgeehrter Freund August Wernicke:
„Die Hinterheide, Jagen 36—80, rührt von der Feldmark und Haide des Dorfes Liepnitz her, welches schon lange vor 1375 eingegangen ist. Im Jagen 66 an der Wandlitzer Straße befindet sich eine Stelle, welche noch heut „der Kirchof“ genannt wird, und ist wohl anzunehmen, daß hier das alte Dorf gestanden hat“.
Dazu bemerkt der Verfasser der Familiengeschichte: „Ob diese Ortsangabe stimmt, ist zweifelhaft. Mir scheint die Annahme Wernickes unter allen andern Annahmen die am wenigsten zweifelhafte zu sein und zwar aus folgenden Gx'ünden:
1. Bekmann hat dort 1715 noch Übereste der Kirche gesehen.
2. Diese Überreste waren noch in unsern Tagen vorhanden; sie sind nach dem mündlichen Bericht des noch lebenden Försters Specht in Biesenthal beim Bau der Wandlitzer Chaussee verwandt worden.
3. einige Reste sind noch heut an Ort und Stelle vorhanden und zwar in Gestalt einer rechtwinkligen Fundamentmauer unter einem Erdwall, der im Waldboden deutlich hervortritt.
Ich habe mit dem Spaten festgestellt, daß die Steine noch in der Erde liegeD,