Heft 
(1912) 20
Seite
353
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16. (10. außerordentl) Versammlung des XX. Vereinsjahves, 353

Herr A. Müller setzte die Entstehung und Aufgaben des neu­erblühenden Instituts auseinander. Im Jahre 1896 stellten in der Berliner Gewerbe-Ausstellung hervorragende Fachleute und Industrielle eine Sammlung , historischer Beleuchtuugsgegenstände aus, welche berechtigtes Interesse erregten. Auf Anregung des sich damals gebildeten Fest­ausschusses der Gas- und Wasserfachmänner wurde beschlossen, diese interessante Sammlung dauernd zu erhalten und ein Gas- und Wasserfach- Museum zu gründen. Die Aussteller verpflichteten sich, die augestellten Gegenstände diesem Museum, solange es in Groß-Berlin bleibt, kostenlos zu überlassen. In den 15 Jahren seit der Gründung ist das Museum bedeutend erweitert und ausgebaut.

Das Museum hat den Zweck, die Entwicklung der Beleuchtung Heizung und Wasserversorgung von den Uranfängen bis in die Neuzeit zu veranschaulichen. Man findet dort die ältesten Feuerzeuge, Kienspan-, Oellampen- und Kerzen-Beleuchtung, die ersten Gasbrenner vom Jahre 1812 bis zu den modernsten neuesten Einrichtungen. Auch werden Apparate für Koch- und Heizzwecke gezeigt, die zur weiteren Ausbreitung und größeren Verwendung des Gases mit anregen. Fernerhin sind Demonstrations-, Gas- und Wassermesser ausgestellt.

Die zahlreichen, in stetem Anwachsen begriffenen Sammlungsstücke sind in folgende Gruppen geteilt:

1. Feuerzeuge, darunter Feuersteine und Zünder, die Zunderbüchsen mit verkohlter Leinwand, wie sie unsere Großeltern noch in der Jugend kannten. Die Schußfeuerzeuge, die pistolenartig abgefeuert wurden, die der ältesten Generation noch bakannten Stippfeuerzeuge, die Döber- einerschen Platinfeuerzeuge, die als etwasHöheres angestaunt wurden u. dgl. m.

2. Kulturhistorische Beleuchtungsgegenstände. 3. Speziell die Kienspahnbeleuchtung, die vom Rohesten an bis zu einer bauernkünst­lerischen Raffiniertheit verbessert wurde. Für gewisse Fälle nahm man sogar besonders zugerichtete Spähne brennend zum Leuchten in den Mund.

4. Kerzen-Beleuchtung. - 5. Oellampen. 6. Strassenbeleuchtung.

7. Gasbrenner. 8. Selbst- und Fernzünder. 9. Augenschützer und Reflektoren. 10. Albo Carbon Brenner, Acetylen, Spiritusglühlicht.

11. Gasglüblicht. 12. Gaszähler, Regulatoren. 13. Illuminations­körper. _ 14. Wissenschaftliche Apparate. 15. Rohmaterialien und

Nebenprodukte. 16. Gasbereitungs-Apparate (Modelle). 17. Heiz- und Kochapparate. 18. Elektrische Beleuchtung. 19. Wassermesser. 20. Röhren. 21. Werkzeuge. 22. Zeichnungen, Bilder. 23. Bibliothek. 24. Vereins-Erinnerungen.

Das Museum steht auf neutralem Boden, indem es jede Beleuchtungs­art, ohne Propaganda für einzelne Fabrikate zu machen, zeigt,