Heft 
(1912) 20
Seite
355
Einzelbild herunterladen

355

17. (11. außerordentl.) Versammlung des XX. Vereinsjahres.

Hochbefriedigt und mit lebhaftem Dank schieden die Teilnehmer aus dem Museum, dem von allen Seiten weiteres Gedeihen und Erblühen gewünscht ward.

II (ll. ausserurfl) Versammluna des XX. Mahres

am 18. Januar 1912.

Besuch des Pestalozzi-Fröbelhauses

in Schöneberg, Kyffhäuser-Str. Nr. 21.

Die zahlreich Versammelten wurden an Stelle der behinderten Vor­steherin Frau Clara Richter durch die Vorstandsdamen Frau Professor Boretius und Frau Geheimrat Meubrink auf das freundlichste begrüßt.

Die Leiterin des Hauses I (Berliner Verein für Volkserziehung) Fräulein Else Fromm eröffnete die Versammlung mit einer kurzen Ge­schichte des Instituts und der Einteilung der beiden Abteilungen I und II und erwies sich alsdann als eine ebenso gewandte wie liebenswürdige Führerin.

In dem Kalender des Hauses für 1911 befindet sich S. 67131 eine eingehende Geschichte desselben sowie eine Beschreibung der bestehenden Einrichtungen. Hierauf sei verwiesen.

Es wurde mit dem Haus I begonnen, dessen Aufgaben sind: 1. Er­ziehung und Ausbildung von Frauen und Mädchen, die sich mit Erziehung und Pflege der Kindheit und Jugend beschäftigen. 2. Erziehung und Beschäftigung der Kinder aller Stände. 3. Die soziale Arbeit, die sich aus dem Verhältnis der Anstalt entwickelt.

Ein fröhliches Kindertreiben war überall zu bemerken, auch von den inneren Einrichtungen (Spiel- und Turnsaal, Küche, Badestube) Lebrerinnenheim usw.) bekommen wir den angenehmsten Eindruck.

Dieselbe Ueberzeugung gewannen wir von Haus II, das folgende Ziele anstrebt: 1. Erziehung und gründliche praktische Vorbildung zur

Hausfrau. 2. Heranbildung von Hausbeamtinnen, welche entweder in Familien neben der Hausfrau oder als deren Stellvertieterin oder auch in größeren wirtschaftlichen Betrieben in leitenden Stellungen tätig sein w'ollen. 3. Ausbildung von Lehrerinnen, welche diese Ausbildung weitertragen und somit die Ideen des Hauses verbreiten helfen.

^4. Fortbildung von jungen schulentlassenen Mädchen der Gemeindeschule, um auch ihnen eine hauswirtschaftliche Ausbildung zu ermöglichen, die sie entweder im eigenen oder fremden Hause verwenden. J

Nachdem beide Institute gründlich besichtigt waren, gab der I. Vor­sitzende, Geheimrat Friedei, nur dem allgemein empfundenen Gefühl der Besucher Ausdruck, wenn er sich bei den Vorstandsdamen und den freundlichen Führerinnen herzlich namens der Brandenburgs bedankte.