Heft 
(1912) 20
Seite
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Bücherschau und Fragekasten.

Bücherschau.

Berliner Kalender 1912 . Herausgegeben von dem Verein für die Geschichte Berlins. Die künstlerische Ausstattung von Erich Büttner. Redaktion von Prof. Dr. Georg Voss. Verlag von Martin Oldenburg. Berlin SW. Druck von W. Büxenstein. *

Die Ausstattung der Innenseite des Titelblattes mit der Silhouette Friedrichs des Großen, dem Preußischen Adler, den verschlungenen Initialen von Fridericus Rex und der Jahreszahl 1712 1912 deutet schon auf den Inhalt hin, während die Überschrift des Textes dies noch weiter ausflihrt mit den Worten: Aus der Zeit Friedrichs des Großen zum 200 jährigen Jubiläum seines Geburtstages. Der Text bringt unn folgende Aufsätze: Aus der Rechts­pflege Friedrichs des Großen von F. Iloltze, die französische Kolonie unter Friedrich dem Großen von Böringuier, die preußische Seidenindustrie von J. Lazarus, Hans Joachim von Ziethen von Nolil, die Heimkehr vom sieben­jährigen Kriege von Oskar Suder, derAlte Fritz in der märkischen Sage von Paul Kunzendorf und die Umwandlung Berlins unter Friedrich dem Großen von Georg Voss.

Die großen farbigen Bilder neben dem Kalender bringen Ansichten aus Berlin und seiner näheren Umgebung, z. B. als erste das Denkmal Friedrichs des Großen Unter den Linden ferner die Friedrichsgracht, die Kaiserregatta in Grünau u. a. Hierzu kommen noch einige Schwarzweiße im Text wie das Wohnhaus des Generals von Ziethen in der Kochstraße, ein Wohnhaus aus dem Anfang der Regierung Friedrichs des Großen in der Kleinen Kur­straße u, a. Die alten Freunde des Kalenders werden auch diesmal zufrieden sein, und wer ihn zum ersten mal ersteht, wird sicher seine Freude an ihm haben.

Fragekasten.

N. R. Was sind Reuchlinsche Pillen? Dr. med. Joachim lteuchlin, ein Sohn des Rektors und Bürgermeisters Gregor Reuchlin, von 1590 bis 1593 in Neuruppin Rektor der Lateinischen Stadtschule, später Stadtphysikus, trieb schon als Rektor ärztliche Praxis und wurde durch dieReuchlinschen Pillen" im ganzen Ruppiner Lande berühmt. In den dortigen Apotheken sind diese Reuchlinschen Pillen nicht mehr bekannt, da der große Brand 1787 auch ihr gesamtes Aktenmaterial vernichtet hat. Es wäre von Interesse zu erfahren, ob vielleicht in anderen Apotheken oder sonstwo in der Mark sich eine Kunde von den berühmten Pillen erhalten hat.