Erste Hauptversammlung.
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„Hoch, schwarzer Adler fliege, die Pfade find’st du leicht,
Es hat sie dir zum Siege der rote Aar gezeigt!“
Und der Sinnspruch des Hauses lautet: „Hie guet Brandenburg allewege!“ „Beginnen wir denn (so schloss der Redner) in märkischer Treue und mit märkischer Ausdauer das Werk, und widmen wir das erste Wort dem Markgrafen von Brandenburg, unserm geliebten Kaiser und König: Seine Majestät lebe hoch!“ Die Versammlung stimmte begeistert ein.
Hierauf ergriff das Wort der Erste Vorsitzende, Herr Bürgermeister Zelle, um dem Herrn Ehren-Präsidenten für die warme Begrüssung und die Inaugurirung der „Brandenburgischen Gesellschaft“ den Dank der Versammlung auszusprechen. Redner erklärte sich zur Annahme der auf ihn gefallenen Wahl bereit. Es geschehe dies nicht ohne eine gewisse Beklemmung, da manche der Gegenstände, deren Erforschung und Pflege die neu begründete Gesellschaft sich zur Aufgabe gestellt, ihm ferner liegen; doch habe ihn die Voraussicht, dass der Verein unter der Leitung des Ehren-Präsidenten und des Zweiten Vorsitzenden wohl des öfteren tagen werde, zur Annahme der Wahl bestimmt. Das aber könne er mit Jahn von sich sagen: er sei ebenfalls in der Mark geboren, habe den Forschungen zur Ergründung ihrer Verhältnisse von Jugend auf das regste Interesse zugewendet und bringe dasselbe auch dem neuen Verein mit der Versicherung entgegen, seines Ehren- amtes in treuester Pflichterfüllung zu walten.
Demnächst verbreitete der Zweite Vorsitzende, Herr Stadtrat Friedel, sich in einem längeren Vortrage über die Entstehung und Ziele der neuen Vereinigung, und sodann der Erste Beisitzer, Herr Bürgerdeputirter Dr. Carl Bolle, über das Verhältnis der Heimatkunde zur Geschichts- und Altertumskunde. Beide Vorträge
w urden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Nachdem hierauf der Erste Vorsitzende mitgeteilt, dass in dem Restaurant Königin-Augustastrasse 19 eine gesellige Zusammenkunft und Besprechung über die nächste Versammlung stattfinde, schloss der Ehren-Präsident um die 8 3/4 Uhr die Sitzung mit Dankesworten an Erschienenen und mit dem Wunsche, dass dieser ersten Versammlung noch zahlreiche folgen mögen.
Während der geselligen Vereinigung beschloss der Vorstand die Anberaumung der nächsten öffentlichen Sitzung auf Mittwoch, den 25. Mai, im Ständehause, und zwar mit einem von Herrn Dr. Bolle freundlichst zugesagten Vortrag über den märkischen Schwan. Die erste Arbeitssitzung soll am Mittwoch, den 22. Juni, im Bürgersaale d es Rathauses und die erste Wanderversammlung am Sonntag, den 2 6. desselben Monats, in Brandenburg a. H. stattfinden. Zur Abhaltung
sämtlicher Arbeitssitzungen und der öffentlichen Versammlungen während
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