22 Entstehung und Ziele der Gesellschaft ftlr Heimatkunde der Prov. Brandenburg.
4. April und 15. Mai 1884, endlich unterm 1. Januar 1885 auch die Veröffentlichung eines „Normalschema für die landeskundlichen Bibliographien“, in derselben Zeitschrift folgten.
Diese Vorschläge haben nicht allein von vornherein sowohl in streng wissenschaftlichen wie populären Kreisen Anklang gefunden, sondern es sind auch der Museumsverwaltung einzelne vortreffliche Arbeiten zur Verfügung gestellt worden, so die auf das Brandenhurgische Münzwesen bezügliche Litteratur, zusanunengetragen von dem ausgezeichneten Gewährsmann Landgerichtsrat a. I). Hermann Dannenberg, die medizinische Litteratur Berlins von .Sanitätsrat Dr. Max Bartels, ebenso wahre gediegene Abhandlungen über das volkstümliche ßaekwerk der Deutschen, letztere Schriften allerdings über die engste Heimat bereits hinausgreifend, u. dergl. in.
Dennoch leuchtete allmählich ein, dass das angestrebte Ziel einer Braiidenbnrgisehen Heimatkunde auf diese Weise nur äusserst langsam und vielleicht niemals vollständig erreicht werden könne, dass dazu vielmehr zweierlei durchaus notwendig sei: Die Stiftung einer fest organisierten grösseren wissenschaftlichen Vereinigung und die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift.
Die Direktion des Märkischen Museums ward sich alsbald klar, wie diese wünschenswerten Ziele nur in zweierlei Weise errreichbnr sein würden, nämlich durch Begründung entweder eines Museums-Vereins oder einer Gesellschaft für Brandenhurgische Heimatkunde.
Die Gründung eines Museums-Vereins d. i. einer Vereinigung von Gönnern und Freunden des Märkischen Provinzialmuseums, ist der Direktion in wohlmeinendster Weise mehrfach empfohlen worden und hat vom Standpunkt der Städtischen Verwaltung aus unläugbar Manches für sich. Ein solcher Verein würde als ein Organ des Berliner Magistrats angesehen werden können, gewissermassen als eine erweiterte Museums-Pflegschaft, und dem Museum durch Gewinnung von Gönnern und Freunden, durch Ueberweisung von Fundstücken und sonstigen Sammlungsgegenständen, durch wissenschaftliche Beihülfe, und in anderer Weise viel, sehr viel nützen können und in den Dienst der Museumspflege eine Reihe heiinatliebender Männer und Frauen auf die denkbar bequemste Weise einstellen. Ich halte es nicht für besonders schwierig, einen solchen Museums-Verein bei einigem Eifer und gutem Zureden binnen einigen Jahren auf mehrere hundert Mitglieder zu bringen.
Wie verlockend diese Aussicht auch zweifellos war, so hat die Museums-Verwaltung doch gemeint, es sei richtiger und besser, die Hand zu bieten, um eine grosse und freie Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg begründen zu helfen. Denn so ausgiebig und weitverzweigt die Thätigkeit eines gleichmässig die Natur- wie Kulturgeschichte begreifenden Provinzial-Museums sein mag, so