Heft 
(1892) 1
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Entstehung und Ziele der Gesellschaft für Heimatkunde der Prov. Brandenburg. 23

umfasst, sie (loch keineswegs alle Gebiete der Heimatkunde. Beispiels­weise kann das Provinzial-Museum selbstredend doch nur mit der Sammlung der beweglichen Gegenstände, welche für ein Museum geeignet sind, sieb befassen, muss dagegen die Pflege der unbeweg­lichen Gegenstände, in Sonderheit der National-Denkmäler anderen Faktoren überlassen; in Bezug auf Sitten, Sagen und Gebräuche, geschicht­liche Ereignisse, wird das Museum sich auf die Sammlung von gelegent­lichen litterarischen Beiträgen, Zeitungsausschnitten u. dergl. beschränken müssen, es wäre denn die Absicht vorhanden, Vorträge oder Vor­lesungen über diese Gegenstände zu veranstalten und hierzu sowie für eine eigene Zeitschrift die passenden wissenschaftlichen Kräfte zu gewinnen.

Ist es dem gegenüber nicht besser, nicht anziehender, nicht gemein­nütziger, eine mehr selbstständige Vereinigung ins Leben zu rufen, deren Mitglieder zwar auch, wie es im § 1 No. B. unserer Satzungen heisst, die Unterstützung des den gleichen Zwecken dienenden Märkischen Provinzial-Museums der Stadtgemeinde Berlin mit Rat und That ins Auge fassen und sich an dessen Organisation anlelmen, welche daneben aber noch die übrigen bereits angedeuteten Richtungen und Zwecke der Heimatkunde berücksichtigen und sich zu vollkommen eigener wissenschaftlicher Thätigkeit zusammen linden, wie dies bei allen grösseren verwandten Vereinigungen, wenigstens der Mehrzahl nach, der Fall ist? Vom Standpunkt einer möglichst aus­giebigen, erschöpfenden Erforschung der Provinz Brandenburg wird eine solche freie Vereinigung unbedenklich einMehreres und einErspriess lieberes , zu leisten im Stande sein. Und nur hierauf kann es uns Allen, denen die Brandenburgische Heimatkunde ans Herz gewachsen ist, ankommen. Das Märkische Museum glaubt hiernach, recht eigentlich auch im Sinne . der Städtischen Behörden von Berlin wie der obersten Provinzial- Verwaltung gehandelt zu haben, wenn es die Idee eines blossen engen Märkischen Museum-Vereins fallen Hess und dafür, gestützt auf das ebens o liebenswürdige wie verständnissvolle Entgegenkommen und Mit- wirken einer Anzahl von kundigen Männern und Frauen auf die Bildung der heute zu ihrer Ersten Hauptversammlung zusammentreteuden Gesell- schaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg mit hingewiesen und hingewirkt hat.

Am 17. Januar 1892 fand die erste vertrauliche Vorbesprechung wegen Begründung der Gesellschaft in der Wohnung eines für die Sache begeisterten Mitgliedes statt; 11 Personen nahmen daran teil. Am 7. Feb ruar wu rde von 23 Herren eine zweite Versammlung im D onatorensaal des Rathauses abgehalten, welche die leitenden Grund­sätze für unsere Satzungen feststellte und einen Ausschuss zur Ab­fassung derselben berief. Der Ausschuss trat am 13. März in der