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Jentzsch, Prof. Dr. Alfred: Führer durch die Geologischen Sammlungen des Provinzialinuseums der Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg bearbeitet vom Direktor .... Mit 75 Textabbildungen und zwei Tabellen, enthaltend eine Uebersicht der Geologie Ost- und Westpreussens. Königsberg in Pr. 1892. In Komin, bei Wilh. Koch. — 104 S. gr. 8. — Nicht ein Katalog der silmmtlich mit Zetteln versehenen Objekte, sondern ein Leitfaden durch die ungeheure Masse der gesammelten Gegenstände wird von kundigster Feder dem gebildeten Laien zur Orientirung in dankenswerter Weise dargeboten. Es ist nur zu hoffen, dass ähnliche Führer, wo geologische Provinzialsammlungen existieren, recht bald erscheinen mögen. Angenehm und dem lehrhaften Charakter, welcher dergleichen Provinzialmuseen nach der volkstümlichen Seite hin durchaus eigen sein muss, vollkommen entsprechend, wird überall die praktische Verwendung der geologischen Vorkommnisse gezeigt. Dass dem Bernstein, diesem für Ostpreussen so besonders charakteristischem Fossil, eine ausnehmend sorgfältige Darstellung gewidmet wird, versteht sich von selbst. Auch für die Ordnung und Darstellung geologischer Sammlungen in der Provinz Brandenburg kann Jentzsch’s Führer in mancher Hinsicht vorbildlich sein. F.
Conwentz, H.: Die Eibe in Westpreussen, ein aussterbender Waldbaum. Mit 2 Tafeln. (Abhandlungen zur Landeskunde der Provinz Westpreussen. Herausg. von der Provinzial-Kommission zur Verwaltung der Westpreussischen Provinzial-Museen. Heft III. Danzig. Komm.-Verlag von Th. Bertling. 1892. VII + 67 S. fol. Taxus baccata ist in botanischer wie vorgeschichtlicher und geschichtlicher Beziehung einer der merkwürdigsten Bäume, in der Wildnis, auch in der Provinz Brandenburg, überall im Rückgänge. Die feuchten Waldreviere, die ihm Zusagen, werden mehr und mehr ausgetrocknet und gelichtet, so dass es ihm an natürlichem, zur Verbreitung und Erhaltung geeignetem Lande zu fehlen beginnt. Im Mittelalter wurde die Eibe als Bogenholz geschätzt und sind daher ganze Bestände für diesen Zweck fortgeschnitzt worden. Wo Pferdeweiden sind, hat man ihn zu vernichten gesucht, weil seine von diesen Tieren gefressenen Triebe schädlich wirken. In der Provinz Brandenburg ist er aus denselben Gründen — auch weil man die Zweige von je her zu Todtenkränzen verwendet hat — w’ild äusserst selten geworden. Als vielleicht der älteste, jedenfalls ehrwürdigste aller brandenburgischen Taxus gilt die grössere der zwei Eiben im Herrenhaus-Garten zu Berlin. Dieser Taxus ist der älteste lebende Berliner, sein Alter wird auf 800 bis 1000 Jahr geschätzt und es scheint als gehöre er bereits der Zeit vor der Gründung unserer Reichshauptstadt an. Trotzdem ist an ein Verschwinden der Eiben nirgends zu denken, denn sie sind als Zierpflanzen in Parks und Gärten sehr beliebt. Bei solcher Gelegenheit