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Bericht über die Sitzung im Jagdschloss Grunewald.
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3. Zum Eintritt sind angemeldet:
1. Herr Carl Müllenhoff, Dr. phil., Gymnasiallehrer, Pritz-
walkerstr. 6 III, NW.
2. „ Zillessen, Pastor, Schönhauser Allee 141, N.
3. „ Max Ferenczy, Dr., Zeitungs-Corrcspondent, Weissen-
see, Königstr. 91.
4. „ Joh. Frenzel, Dr., Professor, Friedrichshagen, Friedrich-
strasse 101.
5. „ Buchholz, Postsekretär a. D., Charlottenstr. 74, SW.
6. „ Zacharias, Expedierender Sekretär, Scharnhorststrasse,
Invalidenhaus 1 2.
Bericht über die 7. (3. ausserordentliche) Sitzung des I. Vereinsjahres
Mittwoch, den 14. September 1892, nachmittags
mit Genehmigung des Ober-Hofmarschall-Amtes Sr. Maj. des Kaisers und Königs im Jagdschloss Grunewald.
Der herrliche Herbsttag hatte etwa 120 Teilnehmer, Herren und Damen, Mitglieder und Gäste, zum Rendez-vous-Platz nach Paulsborn herausgelockt, von wo aus der gemeinsame Gang nach dem Schloss angetreten wurde. Auf der hölzernen Veranda des kleinen Schlossgärtchens, zwischen Schloss und See, erötthete der II. Vorsitzende, Stadtrat Friedei, die Versammlung mit einem kurzen Überblick über die geologischen Verhältnisse dieser Gegend. Insbesondere seien viele Stellen der Diluvial- Sandschichten des Grunewaldes durch das häufige Vorkommen der Pa- ludina diluviana, als dem Unteren Diluvium zugehörig, gekennzeichnet, wovon im Märkischen Museum seit dem Jahre 1883 zahlreiche Belagstücke meist durch den Vortragenden gesammelt sind. Auch habe die Oberfläche selbst seit einigen hundert Jahren noch beträchtliche Veränderungen erfahren, da sowohl von der Spree von den Nebenarmen in der Gegend der jetzigen Flora zu Charlottenburg, wie von der Havel bei Wannsee aus eine W a sserVerbindung mit dem Grunewaldsee bestand, die es ermöglichte, dass die Steine zum Bau dieses Schlosses, wie aus archivalischen Quellen erhellt, zu Wasser herangeschafft werden konnten. Die betreffenden Wasserzüge sind im Laufe der Zeit vertorft und versandet, aber bei genauerer Prüfung an den nach dem Schlachtensee und weiterhin bis zum Wannsee sich hinziehenden Fennen unschwer zu er-