120 Der «rosse Schwieloch-See in der Nieder Lausitz und seine L’in«ebun«.
heraus, so hei dem Dorfe Zaue und ihm gegenüber in dem Haben-Herge bei Jessern.
Von allen Seiten fallen grössere oder kleinere Fliesse und Bäche in den See, oder es sind künstliche Abzugsgräben angelegt, welche entfernt liegende Wiesengründe entwässern. Abgesehen von der Spree, welche bei Sawall einmündet, ist das Lieberoser-Fliess das grösste, Es ist interessant, auf einer grösseren Karte diese Erscheinung genauer zu verfolgen. Auch zwei grössere Seen, welche innerhalb des Kreisbogens der Spree liegen, führen durch einen Bach ihren Abfluss nach Nordosten, so dass er kurz oberhalb der Mündung der Spree in den See in jene mündet. Man kann lder die Beobachtung machen, dass die Fliesse von dem äussersten Südrand des Plateaus herkonunen und in den Schwieloch- See strömen z. H. von Biehlen bei Straupitz, und dass nicht ein einziges grösseres zum Spreewald fliesst. Die Wasserscheide zwischen dem grossen Schwieloch-See und der Spree während ihres ganzen Bogens liegt auf dem äussersten Hände; deshalb finden wir hier auch die höchsten Erhebungen, so in dem Straupitzer Weinberg 89 m und in dem Marienberge bei Lübben 110 m und in einer Erhebung bei Pretschen 78 m. Im Inneren erreicht das Terrain durchschnittlich einige 50 m, während der Seespiegel des Schwieloch 42 m hoch liegt.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Ausbildung nach Osten zur Neisse und Oder hin, nur dass die Erstreckung eine weitere ist, und dass sich das Gelände zu grösserer Höhe erhebt. Die Wasserscheide läuft hier wenige Kilometer neben dem Plateaurande hin und bildet einen flachen Rücken, der in den Hutbergen bei Fünfeichen und Kobbeln mit 162 m die höchste Erhebung erreicht. In derselben südlichen Richtung streicht die Wasserscheide weiter bis in die Südspitze des Plateaus bei Hornow hinein, wo der Vorsprung neben der Neisse noch 100 m Meereshöhe hat.
Mit dieser breiteren Kasis hängt auch eine reichere Ausbildung zusammen. So beherbergt die westliche Abdachung vor allem das herrliche Schlaubethal, das parallel mit der Wasserscheide verläuft und bei Müllrose endigt, des weiteren aber noch ein System von Seeen und Fliessen, das gleichfalls in seiner Haupterstreckung diese Richtung innehält, und endlich fliesst im Grunde die Spree als Abfluss des Schwieloch-Sees nach Norden an Beeskow vorüber.
Ganz entgegen diesem reich gegliederten östlichen Rande ist die südöstliche Ecke zwischen der Spree und der Neisse ausgebildet. Hier fehlt das Fliessende gänzlich; da die Wasserscheide eine breite und sehr coupierte Hache darstellt, so linden sich zwischen Henzendorf und Boms- dorf zahlreiche grössere und kleinere abflusslose Seeen, welche dem Gelände einen Wechsel vollen Charakter verleihen. Erst nach dem Rande zu in der grossen Tauernschen Forst wird die Oberfläche eben.