Heft 
(1892) 1
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Kleine Mitteilungen.

und sogenannter Hausmittelchen schnell herbeigeeilt waren, saugte darauf die Frau die Wunde aus, aber nunmehr schwoll auch die ganze .Mundpartie der Ärmsten derartig an, dass diese noch am späten Abend in das Kranken­haus Bethanien überführt werden musste, und ist der Zustand derselben noch zur Zeit ein so bedenklicher, dass Niemand, selbst keiner der Angehörigen, zu ihr gelassen wird. Hoffentlich mahnt dieser Fall unsere Touristen und Sommerfrischler zu mehr Vorsicht. B. T. Bl. 27. 5. 1886.

5. Als Ergänzung Ihrer Wirbeltiere der Provinz Brandenburg teile ich Ihnen mit, dass ich heute ein trächtiges Weibchen von Coronella austriaca Laur. erhalten habe, welches gestern bei llagow, zwischen Milli rose und Beeskow gefangen ist.

Berlin, den 24. Juli 1890. A. Nchring.

An Herrn Stadtrat Friedei.

6. Mittel gegen Schlangengift. (Mitth.Ubcr Landw. Beil. z. Bcrl.Tage­blatt No. 41, 1891, S. 245.) Chromsäure. Unmittelbar auf die Wunde in einer Lösung von 1: 100. Wirkung vorzüglich.

II. Schildkröten.

1. Lenzen a E. Am 10. September wurde auf dem Elbdeiche oberhalb des Dorfes Lütkenwisch eine lebende Schildkröte gefunden; dieselbe wurde vom Hofbesitzer Theek dem Lehrer Rineloth für die Schule übergeben, um den Kindern gezeigt zu werden. Havelberger Wochenblatt 16. 9. 1891.

2. Die grosse Schildkrötenschale in der Kirche zu Hönow, Kreis Nieder-Barnim, stammt von Chelone viridis Schneider. Näheres darüber werde ich in einem Sonderbericht initteilen.

Hönow, den 14. August 1892. E. Friedei.

3. Cistudo lutaria Gesner. Ein altes Stück, bei welchem die Schild­pattplatten teils bis auf den Knochenpanzer abgenutzt waren, erhielt ich lebend im Herbste 1891 aus Steglitz bei Berlin. Das Tier musste ich dem Fänger wieder zurüekgeben, obwohl ich 3 Mark dafür bot; sonst hätte ich es fürs Museum erworben.

Die Jungens des Dorfes Lankwitz kennen den Pfiff der Schildkröte ganz genau; ein Beweis, dass sie daselbst noch nicht zu den Seltenheiten gehört.

Zu S. 23 von Friedels Wirbeltiere der Provinz Brandenburg.

W. Hartwig.

4. Erays lutaria Marsili. Am5. September 1892 wurde von spielenden Kindern in einem Graben bei Lankwitz, dem südlichen Vororte Berlins, eine Sumpf-Schildkröte gefangen und von dem Aquariumbesitzer Herrn Matte mir heut nach meiner Wohnung als dankenswerthes Geschenk für das Mär­kische Museum überbracht. Das Tier misst mit ausgerecktem Kopf bis zur gestreckten Schwanzspitze 20 cm, gehört also zu den kleineren Stücken aus