Kleine Mitteilungen.
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I). h. Sie machten es sehr grob. „Vermoost“ bekam hierdurch die Nebenbedeutung = kriiftig, tüchtig. Analog dazu bewies uns in Königberg so ein „Moabiter“ einmal, dass „Mochab“ = „Muck-uf“ zu deuten sei.
Auch den Moabitern Herlins ist die Fähigkeit, tüchtig zu arbeiten und unter Umstünden tüchtig drein zu schlagen, im Wandel der Zeiten und Ver- hiiltnisse rühmlich geblieben. Mögen sie sich solchen Kuhmes und ihres achtbaren Ortsnamens stets erfreuen. Ihr Name ist kein zufälliger Oelegenheitsnaine, der auf Franzoseneimvandrung warten musste. Er ist dem Hoden urwüchsig: darum gut und schön! Mochab, einst als Moosland, Wiesenland am Flussrand ob leichter Arbeit und guten Ertrages begehrt und vielbeneidet, in seiner behäbigen Erscheinung menschlicher Weise auch wohl bespöttelt und beim Ansteigen seiner Neusiedler auf die benachbarten Sandhügel zwecklos bekritelt: es lebt fort im rührigen, des Sumpfes wie des Sandes mächtig gewordenen, sich stets glücklich verschönernden Moab, Moabit! E. Handtraann.
Kleine Mitteilungen.
V erein der Freunde mit dem Hut. — In den vierziger Jahren unseres Jahrhunderts bestand unter der angeführten Bezeichnung in Berlin ein Verein, dessen Aufnahme-Diplom das Motto trägt:
„Das Hutahnehmen ist eine Erfindung französischer Hoflakaien. Goethe.“ Dasselbe ist geschmückt mit Emblemen und Kandzeichnungen von Boehmer, welche darauf schliessen lassen, dass der Verein die Tendenz gehabt habe, ähnlich wie auch neuere Vereinigungen, gegen das Hutabnehmen Frotit zu machen. Das im Besitze des Einsenders befindliche Diplom trägt die Unterschrift: „Das Directorium, Berlin den 15, Juny 1845“ und ist eigenhändig unterzeichnet von Dr. L. Weyl, Hillgenhoff, I). Friedländer, Dr. Gum- binner und tyuehl. Aus einem gemeinsamen Flugblatte der Mitglieder Friedländer und Wustendt vom Jahre 1846, worin dieselben gegen den Präses Weyl den Vorwurf der Parteilichkeit erheben, geht hervor, dass der Verein im „Mehlhause“ sowie im Milenz’schen und Koblanc’schen Lokale seine Sitzungen abgehalten hat. — Näheres über denselben zu erfahren wäre dem Einsender sehr erwünscht. Schmidt-Neuhaus.
Taxus noch wild in der Mark.
Bei dem lebhaften, wenn auch wehmütig angehauchten Interesse, welches zur Zeit den verschwindenden Grössen und Schönheiten unserer heimischen Natur entgegengebracht wird, ist es selbstverständlich, dass auch der Eibe öfters gedacht wurde. Hinsichtlich dieses anscheinend im Niedergang begriffenen edlen Baumes ist mir soeben eine Kunde geworden, die ich mit lebhafter Freude begrüsse, weil sie gegründeter Hoffnung auf ein noch
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