Heft 
(1892) 1
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Bericht Ober «fit* ßcfiichtiirung der Waaserbnuten am Mohlendamm. 159

gesihatt'en und neben dem nördlichen eine breite Schleuse gebaut hat. Ehe die Spree alter für den Schiftfahrtsverkehr freigegeben werden kann, sind auch die Kurfürstenbrücke und die Friedrichsbrücke neu zu erbauen, denn einmal sind die Bogen der alten Brücken für die heutigen Schitts- gefasse zu enge und andererseits sind sie auch zu flach fundiert, so dass sie bei einer Vertiefung der Spreerinne an Sicherheit verlieren würden. Was nun die Kosten betritt!, so sind dieselben so verteilt, dass ilie Stadtgemeinde 8 600000 M. und der Fiskus 3 400 000 .M. trägt; dafür werden von der Stadt die Brücken und vom Fiskus die übrigen Bauten hergestellt.

Nach diesen Erläuterungen stieg die Versammlung unter der Füh­rung des Herrn Stadtbauinspektors und zweier jüngerer Kidlegen des­selben in die freigelegte Flussrinne neben dem südlichen Ufer hinab. Man konnte hier die Fundierung der Mühlendammbrücke betrachten. Die­selbe ist ganz aus Eisen erbaut und ruht auch auf eiserneu Pfeilern, welche auf gemauerten Steinsockeln stehen, die eben aus dem Flussbett, herausragen. Ähnlich ist die Fischerbrücke angelegt, welche noch nicht fertig ist, sie wird nach ihrer Vollendung gegenüber dem Hauptturm des grösseren Gebäudes in die Hauptbrücke einmünden. Zu beiden Seiten ihres Einganges befinden sich die Postamente für die strittigen Standbilder. Auf «ler nördlichen Seite zwischen den Gebäuden und dem Ufer ist die grosse Schleus«* errichtet. Sie war schon völlig fertig ge­stellt und überrascht durch ihre gewaltigen Dimensionen; sie ist 100 m lang und 10 in breit, so dass sie entweder einen grossen, sogenannten Elbkalm von 78000 Ztr. Tragkraft, oder vier kleinere, sogenannte Oderkähne beherbergen kann. Unterhalb der ganzen Anlage, von dem Ende der Schleuse hinüber bis an die Hinterhäuser der Breitenstrasse erstreckt sich das Wehr, das von mm an die Regulierung des Wassers zwischen der Ober- und l'nterspree besorgen wird. Zwischen diesem und den ehemaligen Mühlgebäuden wird dann noch eine Fussgängcr- briicke errichtet werden. Sehr hübsch nimmt sich hier das Scldeusen- meisterhäuschen aus, das aus rotem Sandstein erbaut, lebhaft von den hellen Backsteinen der zukünftigen städtischen Sparkasse sich abhebt.

Bericht über die 11. (4. öffentliche Sitzung) des

I. Vereinsjahres

Mittwoch, den 30. November 1892, abends 7 1 a Uhr

im Bürgersaale des Rathauses.

Der II. Vorsitzende, Stadtrat Friedel, eröftnete die Sitzung um 7/, Uhr. Er machte zunächst davon Mitteilung, dass an den Vorstand

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