Per Kunstunterricht am Hofe de» Gr. Kurfürsten von Dr. Georg Galland. 167
Schwerin Unterzeichnete Kescript an den in Amsterdam residirenden brandenburgischen HatIt und Agenten Matthias Ilögen: „Friedrich Wilhelm Clmrfürst. U. <i. G. Z. Rat und lieber getreuer. Nachdem wir gnädigst resultiert halten, Unseren Fnterthan Georg Wolfgrübel in der Mahlerkunst und Architectura, alss worzu Er von natur incliniret, unterrichten zu lassen, und Zu dem ende nacher Ambsterdam Zu verschicken. Alss befehlen wir Dir hiermit in gnaden, dass Du demselben anitzo bei Deiner abreise mitnehmen und bei den besten Meister in Ambsterdam nicht allein recommendiren, sondern auch so wol wegen der Information als Unterhalts vorerst autf ein .lahrlang verdingen, auch die noturfft deshalb aussiegen und uns solches in Rechnung bringen wollest, unterdessen ehestens untcrthiinigsten berichten, wie Hoch sich alles autf ein Jahr belautfen werde. Etc. . .“
Zwei Jahre darauf (1663) sieht sich der fürsorgliche Kurfürst veranlasst, aus Königsberg an dieselbe Adresse eine Mahnung betreffs weiterer Unterstützung des jungen Malers zu senden. Er lässt Matthias Dogen in Amsterdam folgendes Kescript zugehen: „Friedrich Wilhelm Kurfürst. U. g. g. Z. Ruht und Eicher getreuer. Nachdem Wir vernehmen, dass Du Schwierigkeit machen sollest, Ilanss Georgs Wolff- griibels, den Wir zu Ambsterdam die Mahler Kunst lehren lassen, die Mittel zu seiner ferneren Unterhaltung zu reichen, Und aber Unsere meinung ist, dass er von nun an, noch ein Jahr und also inssgesambt 3 jahr die Kunst recht Zu erlernen alda verbleiben und unterhalten werden solle. Alss ergehet Unser gnädigster Refeld an Dich, ihm, Wolfgriibern, ferner die nohtturfft abfolgen und Dich von ihm quittiren Zu lassen. Etc. . .“
Auch das dritte Jahr ging vorüber, und der Kurfürst überzeugte sich, dass für die Ausbildung des jungen Mannes noch mehr getlmn werden müsse. Deshalb wandte er sich an seinen clevischen Statthalter Johann Moritz von Nassau, der ein geschätzter Kunstfreund war und sich in damaligen niederländischen Kunstkreisen grosser Beliebtheit erfreute. Das kurfürstliche Schreiben lautet: „.1 lochwürdiger, Hoch- geborener Fürst, Freundlich lieber Vetter. Ew. Eiebden geben wir hiermit freundt-Yetterlich Zu vernehmen, welcher gestalt Wir eine Zeitlang Ilanss Jiirge Wolffgriibel Zu Amsterdam in der Mahler Kunst unterrichten lassen, Weil sich nun derselbe sehr tleissig erwiesen, wir auch die Hoffnung haben, dass er in dieser Kunst dermaleinst Zu unserm gnädigstem contento bestehen wirdt, Und demnach entschlossen sein, ihn noch eine Zeit lang bey erfahrenen Meisten) Zu Antwerpen unterrichten zu lasse)), So gesinnen Wir an Ew. Eiebden hiermit freundt Yetterlich, Sie wollen diesen Wolffgriibel so bald er sich bey Demselben anmelden wird, behülflich sein, dass er nicht allein dahin gelangen und von Ew. Eiebden an die Jenige Meister, so Ew. Eiebden er benennen