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168 T>er Kunstunterricht am Hofe des Gr. Kurfflreten von I*r. Gi>or>! Gallaml.
wird, aufs beste recommendiret werden möge, besonders ilnn aurli alle Viertel Jahr so viel naehgesrhicket werde, alss zu seinem ausskoinmen er benötiget sein wird, Gestalt wir «lau auch an Unser» General Wachtmeister den Freiherrn von Spaen gnädigst befehlen, E\v. Eiehdeu hierin an die Hand Zn gehen. Etc. Köln a. d. Spree 2 Februar 1664. An Printz Mauritzens Fürstliche gnaden“.
Und gleichzeitig empfing genannter Genemlwachtmeister »len folgenden Befehl: „Frd. Willi. Churf. U. g. g. Z. Wolgeborener Halit, lädier getreuer. Nachdem wir eine Zeit lang llanss Jürgen Wolffgriibel zu Ambsterdam in der Mahler Kunst unterrichten lassen, und mit seinem bisshero verspürten Fleiss gnädigst woll Zufrieden sein, auch die Jlof- nung haben, dass er Kiinfitig sich in dieser Kunst genugsam perfectioniren wird, Und demnach entschlossen sein, ihn noch eine Zeitlang Key erfahrenen Meistern zu Antwerpen unterrichten zu lassen, So haben wir bey Unseres (’levischen Statthalters Printz Mauritzens Eiebden die Vorsehung getlian, damit ihm so lange alss wir ihn daselbst halten wollen, die nöthigen mittel dazu <|uartaliter mögen nacligeschicket werden, Und wollen Zugleich auch Euch liiemit gnädigst befohlen haben, Ihre Eiebden darin auf Begehren Zu assistiren und es dahin zu richten, damit diesem Wolffgriibel an solchen mittein es niemals.« ermangeln und er dadurch an seinem Fleiss behindert werden möge. Und etc. Cöln a. d. Spree 2. Februar 1664. An den General-Wachtmeister Freiherrn von Spaen“.
\\ olftgriiber ging indess nicht nach Antwerpen, sondern vielleicht auf Vorschlag des Fürsten Moritz von Nassau --- in die Werkstatt des bekannten Rubensschülers Theodor van Thnlden, der damals wieder in seinem nordbrabantiseheu Geburtsort Herzogenbuseh lebte. Mieser Meister gehörte mit zu den Malerdekorateuren des Uraniensaales im „Haus im Busch“; und später hat sich auch der Grosse Kurfürst seiner Hand zur Ausschmückung des Marmorsaales im Potsdamer Stadtschlosse bedient. Sein Name erinnert uns ausserdem an einen gewissen II. G. van Thnlden aus Herzogenbusch, der zur selben Zeit wie Friedrich Wilhelm in Leyden studierte und nach dem Album Stndiosorum, am 6. April 1635 an der dortigen Unisersität inscribiert wurde. Auf dessen mutmasslichen "Verwandten, den Mahn 1 , bezieht sich nun ein im Geheimen Staatsarchiv bewahrtes Koncept zu einem kurfürstlichen Schreiben. Am Rande des Papiers steht zwar bemerkt: „Mieses schreiben ist von S. Clmrfl. Durchlaucht nicht abgegangen, sondern nalunens des Herrn Ober-Präsid. (Schwerins) auf solche Massen an den Mahler geschrieben worden“. Doch scheint mir der Inhalt dieser Zeilen so wichtig zur Beurteilung des "Verhältnisses Friedrich Wilhelms zur Bildenden Kunst, dass ich mir die wortgetreue W iedergabe des Schriftstückes nicht versagen kann:
„An lheodorum van 1 hiilden, Kunst Mahlern zum Ilerfzogenbusch“.