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Kin illustriertes Flugblatt auf die Schlacht bei Fchrbcllin.
liehen Unterricht in der Thal eine hierfür geeignete Persönlichkeit gesucht hat, dürfte auch aus einem Schreiben*) des Fürsten Moritz von Nassau hervorgehen, der einen jungen Edelmann Namens Donop als „gewünschtes subject bey Ew. Durchlaucht dünge Prinzen“ angelegentlichst empfahl . . . Und noch von einem anderen Zeichenlehrer am Hofe zu Heidin haben wir zum Schluss Erwähnung zu thun, von (Gottfried Loygebe, dem aus Schlesien stammenden Eisenschneider und Maler. Wann Leygebc unterrichtete, meldet freilich Nicolai nicht, dem wir diese Kenntniss verdanken.
(Schluss folgt )
Ein illustriertes Flugblatt auf die Schlacht bei
Fehrbellin.
Von Ferdinand Meyer.
Das ausgestellte Original-Flugblatt versetzt uns im Geiste zurück in eine Zeit der Kriegsereignisse von nationaler Bedeutung, denen es seine unmittelbare Entstehung verdankt. Es vergegenwärtigt uns insbesondere jene glänzende Waffenthat, wie solche nur .je von den berühmtesten Feldherren vollbracht worden ist: den Sieg Friedri eh Wilhelms bei Fehrbellin,— des „Grossen“ Kurfürsten, wie damals das elsässische Volkslied ihn zuerst angesungen und gefeiert hat.
„Gedruckt in diesem .Jahr 1G75“, darf das Flugblatt wohl als eine grosse Seltenheit betrachtet werden können, denn in keinem der mir vorgekommenen Werke ist seiner erwähnt. Bevor ich aber näher auf dasselbe eingehe, sei es mir gestattet, bei der ebenfalls ausgelegten Kopie eines anderen Flugblattes zu verweilen, das eine Analogie mit jenem darbietet. Diese Kopie ist dem umfangreichen Werke „Geschichte des preussischen Staates“ von Dr. Ernst Berner beigegeben; leider fehlt der Vermerk, wo das Original sich befindet.
Die obere Hälfte des 55 cm hohen und 35 cm breiten Blattes stellt ein von dem holländischen Peintre-Graveur Romcyn de Hooghe radiertes Sehlachtenbild in zwei Abtheilungen dar: links die „Ueberrumpelung Rathenows bei Nachts“, und zur Rechten die Schlacht bei Fehrbellin, welches „halb in Flammen steht“. Inmitten des Kampfgewühls erscheint der (»rosse Kurfürst; ihm zur Seite Emanuel Froben, tödtlich getroffen vom Pferde sinkend.
Die bekannte und vielfach glorifizierte Erzählung von dem Pferdewechsel zwischen Beiden wird aber in keinem der recht ausführlichen gleichzeitigen Berichte erwähnt; auch hätte de Hooghe sicherlich eines solchen
*) Vom IC. Februar 1678 Geh, Staatsarchiv zu Berlin.)