f'licr vonfeseliichtliclii- weihlirlic Handarbeit.
235
Steinzeit anschliessen, wird dadurch bewiesen, dass sie oft in Gräbern mit Geräten aus der Steinzeit zusammengefunden wurden, woraus auf allmäligen Übergang von der Anwendung des Steines zu der des Meta lies geschlossen werden kann. Nordische Forscher, Worsaae und Montelius z. B., nehmen an, dass etwa um 1000 v. Chr. bereits der Norden mit dem Gebrauch der Metalle bekannt geworden sei. Für die Mark Brandenburg dürfte diese Zahl zu hoch gegriffen sein: indess wird man immerhin auf das 5. bis 6. Jahrhundert v. Chr. zurückgehen können.“
Fürchten Sie nicht, geehrte Anwesende, dass ich Ihnen nun eine Art Katalog über die mir bis dahin bekannt gewordenen bronzenen Nähnadeln vorführen werde! Die Zahl derselben ist eine recht grosse und dies auch daher, als sehr viele Exemplare garnicht in die Bronzezeit gehören, sondern späteren Jahrhunderten zugewiesen werden müssen. Weit über die ersten Perioden der Eisenzeit hinaus, als auf die sogenannte Hallstatt-Kultur die La Tène-Zeit gefolgt war, und nach längerem Gebrauch von eisernen Nähnadeln, tauchen die bronzenen wieder auf. Ich lege Ihnen hier die Abbildung von bronzenen Nähnadeln vor, welche dem Urnengräberfelde bei Fohrde im Kreise Westhavelland entstammen und bereits in die römische Kaiserzeit gehören. Zugleich sehen Sie eine eiserne Nähnadel, welche ebenfalls aus der Mark Brandenburg, nämlich von dem Urnengräberfelde bei Krielow im Kreise Zauch-Belzig, stammt, aller der jüngeren La Tène-Periode zukommt. Diese Nadel ist ein ganz gewaltiges Instrument und lässt uns ahnen, von welcher Mächtigkeit und Zuverlässigkeit die Stoffe gewesen sein müssen, die damit bearbeitet wurden. Die Breite des Kopfes, überhaupt des oberen Teiles muss keineswegs hinderlich gewesen sein. Diese Vermutung ist auch den bronzenen Nähnadeln gegenüber gestattet, bei denen wir z. T. mühelos erkennen können, wie sich das Ohr durch den Gebrauch geweitet hat,— wenn es nicht schon vorher diese Form erhalten hatte.
In dem vorhin erwähnten Werke von Voss und Stimming heisst es (S. 28): „Als Frauengräber dürfen wir wol mit Sicherheit jene bezeichnen, in denen sich eine Nähnadel gefunden hat.“
Im Anschluss daran interessirt es Sie, geehrte Anwesende, vielleicht, etwas Näheres über den sonstigen Inhalt der in Rede stehenden Gräber von Fohrde zu hören.
In Grab 5 lagen neben andern Schmucksachen zwei kleine, zierliche Silbernadeln mit hakenförmig gebogenem ilalsteil und perlstab- älmlich gegliedertem Knaufteil, sowie ein kleines, silbernes, Stimmiges Schlussstück für einen Halsschmuck. Zwei der bronzenen Fibeln haben Armbrust-Form. Diese Gegenstände befanden sich in einer ungehenkelten, tlnschenförmigen Urne mit ziemlich engem, etwas ausgekehltem Halse.
Grab 6 enthielt u. A. eine silberne Fibel mit langer Spiralrolle, ein Bronzeband, eine eiserne Nadel und eine eiserne Schnalle. An dem