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Kleine .Mitteilungen
Kleine Mitteilungen,
Theodor Körner’s Relegirung von der Berliner Universität. ln meiner Schrift: „Zur (Jeschichte der Xicolai'schen Buchhandlung und des Hauses Brüderstrasse 13 in Berlin,“ Berlin 18!M teilte ich S. 51 mit, dass im Albuin unserer Alma mater von 1811 neben dem Immatrikulirungsvermerk:
i
No. Name des Stmlirenden
(Jeburtsort "
! Studium
Stand des Vaters
317 1 Carl Theodor Körner '
Dresden
Philosoph
Appellations-Rath
der Zusatz stehe: „excludirt ex concluso Sen. v. U. August 1811.“ Ich sprach S. 31» die Vermutung aus, dass Th. Körner etwa wegen unterlassener Kollegien-Belegung wegen Nichtabmeldung nach seinem Fortgange oder dgl. exkludirt worden sei. Fr. Latendorf in Schwerin i. M. machte mich darauf aufmerksam, dass die Kxklusion Köners in Berlin, wahrscheinlich eine Folge seiner wegen Zweikampfs verhängten Relegation von der Universität Leipzig sei. Hiermit stimmt eine Bemerkung in der „Gegenwart“, Berlin, den 11». September 185*1 überein: „Theodors Relegation in Leipzig zog seine Kxklusion an den mit Leipzig in Vertrag stehenden norddeutschen Hochschulen (die „Compactaten-Universitätcn“) ohne ein neues Verschulden des Gemassregelten von selbst nach sieh.“ Ich sehlicsse mich dieser Auffassung gern an.
K. Friedei.
Ein Vorgänger Onkel Bräsig’s. Fritz Reuter lässt seinen Onkel Bräsig sich rühmen, dass er „drei B ra ut ens auf einmal“ gehabt. Das ist Nichts gegen einen schlesischen Almosen-Empfänger namens Wenzelhäuser, der in seiner besten Zeit den rechten Anschluss verfehlt hatte, in seinen späteren Jahren aber, uni sich bequem ernähren zu lassen, drei Frauen auf einmal heirathen wollte. Nachdem ihm hierzu der Dispens abgeschlagen, richtete Wenzelhäuser an die Königliche Kammer zu Berlin wörtlich folgende Vorstellung:
„Ihro Excellcnz Gnaden Gnaden Euer Gnaden Hochlöbliche Königl. Kammer, Mein demüthigstes Bitten vor Ew. Excellenz und Gnaden Gnaden Hochlöbliche Königl. Kammer um Erlaubnis zum Heirathen, wo ich schon einmal ullhier gebeten habe unter dem dato vom 8. Junius und auch erhalten, wie allhier Abschrift lautet. Aber in Breslau bin ich zu lange aufgehalten, dass ich zu dato nicht weiss, ob was daraus wird werden, ob ich kann alldorten was auswarten, so bitte 'ich demüthigst Ew. Excellenz und Gnaden Gnaden Hochl. Berlinsche Kammer, als ich im Armenrechte stehe und habe schon ein Heirathsglüek versäumt mit einer guten Feldwirthschaft, eine Jungfrau. All,jetzo bitte ich de- müthigst um Erlaubnis, dass ich kann drei Frauensvölker zu Ehefrauen heirathen. dass sie mich können ernähren und mit Leben er-