Heft 
(1894) 3
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Bericht über die Versammlung im Bürgersaale des Rathauses,

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Zuschuss gezahlt, ähnlich sollten sich die übrigen deutschen Staaten und die prenssischen Provinzen beteiligen. Auf diese Weise werde zweifel­los der Gesamtverein mit 6 M. Jahresbeitrag finanziell bestehen können.

UnsereBraudenburgia nimmt den lebhaftesten Antheil an dem Wohlgedeihen der Thätigkeit der Central-Commission und betrachtet sich gern als ein dienendes Glied derselben.

3. Zur Vorlage gelangen demnächst folgende Monographien:

a. Dr. Emil Bahrfeldt, Zur Münzkunde der Niederlausitz im XIII. Jahrhundert. Berlin 1892. 8°, mit 4 Münztafeln und vielen Abbildungen im Text.

b. Derselbe. Vinkenaugeu. Eine numismatische Studie. Berlin 1894. 4°, mit 1 Tafel und Abbildungen im Text.

c. Derselbe. Die Märkischen Engelgroschen. Berlin 1894. 4°, mit 2 Tafeln und Abbildungen im Text.

Kustos Buchholz berichtet hierüber wie folgt. Der als Numis­matiker (insbesondere als Brandenburgischer) wohlbekannte Verfasser, unser neues Vorstandsmitglied, dem wir das Epoche machende Werk über das älteste Brandenburgische Münzwesen *) verdanken, hat sich durch die vorliegenden 3 Abhandlungen wiederum um die Aufklärung der Mär­kischen Münzverhältnisse vom 13.16. Jahrhundert ein neues Verdienst erworben.

In der erstgenannten Schrift wird über einen bei Lübben ge­hobenen Brakteatenfund berichtet und in Verbindung mit diesem alles frühere Material derselben Zeit und Örtlichkeit, das die Funde von Wolkenberg, Finsterwalde, Spremberg und Gross-Briesen geliefert haben, zu einem übersichtlichen Ganzen vereinigt. Die meist inschriftlosen und deshalb schwer zu deutenden Gepräge erfahren eingehende Beleuchtung und werden, an der Hand der gesammelten Erfahrungen, unter Berück­sichtigung der Fabrik, des Typus und der Fundstellen, in der Weise gruppiert, dass die bisher zweifelhaften Münzen nun auch ihre sichere Unterbringung erfahren,

Die zweite Abhandlung beschäftigt sich mit einer in den Urkunden, hauptsächlich des 13. und 14. Jahrhunderts vorkommenden, bisher in Wirklichkeit aber noch nicht nachgewiesenen Münzsorte, den Vinken- augen. Auf urkundliches Material und auf die Gepräge selbst gestützt, stellt Verfasser fest, dass diese Vinkenaugen die kleinste und geringst- wertige Geldsorte in Brandenburg, Pommern, Mecklenburg und der

*) Emil Bahrfeldt. Das Münzwesen der Mark Brandenburg von den ältesten Zeiten bis zum Anfang der Regierung der Hokenzollern (11501415). Berlin 1889. gr. 4*. 41 Bogen Text mit -J8 Lichtdrucktafeln.

Die Fortsetzung dieses Werkes wird unter dem Titel: Das Münzwesen der Mark Brandenburg unter den Hohenzollern von Kurfürst Friedrich I. bis zum grossen Kur­fürsten (14151640), dem Vernehmen nach, in einiger Zeit erscheinen.

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