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Bericht über die Versammlung im Bürgersaale des Rathauses.
hier ein Beispiel aus der Provinz Brandenburg Ihnen vorliegt. Ein Profil wird selbst für die beste llöhenkarte eine willkommene Zugabe sein, indem die Höhen direkt abgelesen und, weil übersichtlich nebeneinander gestellt, bequem mit einander verglichen werden können. Freilich kämpfen wir auch hier mit der Schwierigkeit, drei Dimensionen auf der zwei dimensionalen Bildebene darzustellen; denn, indem wir die senkrechte Dimension, die Höhe, voll zum Ausdruck bringen, geht uns eine der horizontalen Dimensionen, also entweder die Länge oder die Breite verloren, da ein Profil sich ja eigentlich nur auf der Basis einer Linie bewegt. Um diesem Mangel einigermassen abzuhelfen, und die Überschrift dieser Karte: „Profilarische Darstellung der Höhen- Verhältnisse der Provinz Brandenburg“ somit zu rechtfertigen, wurden sechs einzelne von N. nach S. gehende und in der Richtung von W. nach 0. sich folgende Profile konstruiert, von denen jedes das Gebiet eines halben Längengrades = 30 Min. umfasst. Denken Sie sich nun jedes dieser Einzelprofile mit einer besonderen Farbe und Nummer versehen und dann die sechs Profile aufeinaudergelegt, so hat man die Entstehung vorliegenden Ilölienplanes.
Nach dieser Farbe und Nummer lässt sich nun die Lage jeder einzelnen Höhe erkennen. Bemerkt muss hierbei werden, dass für die 1 lohen ein anderer Massstab als für die Länge gewählt wurde, wie dies ja meist bei derartigen Zeichnungen üblich ist; ein Htilfsmittel, ohne welches die Anschaulichkeit des Bildes verloren ginge. Die Längen sind also in 1 : 125 000, die Höhen in 1 :3000 gezeichnet.*)
Aus der Betrachtung dieses Planes, in welchem, soweit es die Darstellung erlaubte, die bemerkenswertesten Höhen aufgenommen sind, ergiebt sich, dass wir zehn Punkte über 100 Meter (einzelne deren, z.B. bei Potsdam fehlen), drei Punkte über 200 Meter haben, nämlich den Hagelsberg als höchsten Punkt des Fleming, jenes bedeutendsten Höhenzuges im S.W. der Mark, der wahrscheinlich aus einem tertiären Kern bestellt, dann den Spiegelberg östl. Frankfurt und, als höchsten Punkt überhaupt, den Rückenberg bei Sorau, ganz im südlichsten Winkel der Provinz Brandenburg, wo dieselbe unter dem Namen Niederlausitz schon im Allgemeinen höhere, unter dem Einfluss der deutschen Mittelgebirge stehende Niveau-Verhältnisse aufweist. Wir sehen sodann den Spreewald als weite Tief-Ebene im Profil IV und nördlich von Berlin, als Fortsetzung des 157 m hohen Semmelbergos bei Freienwalde, den sog. Oberbarnim, dessen westlicher Abdachung die alte llussitenstadt, Bernau ihre immerhin bemerkenswerte Höhenlage von 78 m verdankt, während unsere eigentlich im alten, d. h. vorgeschichtlichen Flussbett liegende Residenz nur 30 bis 31 aufweist.
Die bedeutendsten Höhenzahlen für Ortschaften finden sich natürlich im 8. der Provinz, wo die Städte Cottbus, Sorau, Spreinberg über
*) Auf der beigegebenen Skizze sind statt der Farben 6 verschieden signierte Limen gegeben.