22 Bericht «her die Feier des zweiten Stiftungsfestes der Brandenburgs.
Reelmungsrat, Professor Licbenow auf die Vorstandsmitglieder, während Gesellschaftsmitglied, Buchhhändler M. J. Müller auf ds/s weitere Wachsen und Gedeihen der Gesellschaft seinen Trinkspruch ^usklingen Hess. Hierbei flocht er einen kurzen Überblick über die lluitigkeit der
Gesellschaft in dem verflossenen Hoffnung auf eine noch fruchtbarer Darnach wurde das von Dr. gesungen.
Wer ist die Jungfrau, hochgeehrt, Wie’s keine and’re giebt?
So hold verklärt, so heiss begehrt,
So inniglich geliebt?
Wer ist sie, die in uns’rem Kreis Steht jedem Herzen nah’?
Auf die der Jüngling, wie der Greis, Stets voll Begeist’rung sah?
Du Forscherb und, o freue dich,; Sie, der du dienest ritterlich,
Ihr Name, ihr Name ist
„Brandenburgia!“
Im Eichenkranze prangt die Fee,
Mit Wangen, rosig zart;
In jedem klaren Waldessee Ihr Blick sich offenbart.
Im Aehrenfeld, auf Berg und Flur, Steht sie beschirmend da;
Die tiefen Schätze der Natur Rückt sie dem Fleisse nah’.
Du Holdeste, so hehr und stark, Voll Lebensblut und Lebensmark, Dein Name, dein Name ist
„Brandenburgia!“
Doch anders war’s von Anbeginn: Dein winzig Dasein wand Verwelkend sich und sterbend hin Durch dürren Wüstensand.
Dem Dornenröslein glichst du da,
Tief im Gestrüpp’ versteckt,
Bis dich zu Glück und Gloria Ein Zoller hat erweckt!
D’rum weih’st alltäglich du auf’s Neu’ DemZ oll ernst ammeDank undTreu’, Dem hohen, dem hohen,
dem Hohenzollernstamm!
Jahre ein und knüpfte daran die e gedeihliche Arbeit in der Zukunft. A. Kejcli gewidmete „Vereinslied“
Der llcldenstamm, mit tapFrerlland ! Schuf er dir Licht und Raum; i Der Nebel riss, der Gifthauch schwand, i Es sprosste Halm und Baum.
Von gläub’gem Fürstensinn vollbracht, , Das Wunder auch geschah,
Dass klar dein Aug in finst’rer Nacht : Den Stern des Glaubens sah.
I Und darum wird auch, fort und fort, Als frommen Sinnes starker Hort,
! Gepriesen der Herrscher von j Brandenburgia!
Im Frieden schützet uns sein Arm,
• Wie auch im Schlachtengraus;
1 D’rum hängen wir so treu und warm | An uns’rem Herrscherhaus, j Wir fühlen, dass wir stärker sind Als And’re, fern und nah’;
Und freu’n uns, dass wir Märker sind, Dein Mark, Borussia! i Hoch tönt, was märk’scher Geist
sich schuf,
Als Friedensruf und Schlachtenruf: „Allweg’ hie, alhveg’ hie,
| guet Brandenburgia!“ :,:
Und wir, nachdem uns fest verbrieft Ist, Brandenburg, dein Ruhm,
Sind voller Müsse ganz vertieft Jetzt in dein Altertum.
Heiss in uns die Begierde brennt,
Zu lesen hier und da
Auf Um’, und Stein und Pergament,
Der Heimat Chronica.
:,: In un’rem forschenden Verein Ist jedes Glied bestrebt, zu sein Ein Schliemann, ein Schliemann
der „Brandenburgia!“ :,: