Bericht über die Feier des zweiten Stiftungsfestes der Brandenburgs. 23
Aus Waffe, Schmuck und Trümmerhauf,
Aus Sagen, fast verhallt,
Taucht klar vor uns’rem Blicke aut Der Wahrheit Lichtgestalt!
Der Faden, den die Forschung spinnt,
Er führt ganz sicher ja
Uns durch das dunk’le Labyrinth
Der Ur-Historia.
D’rum gilt der Trinkspruch, wohl gemeint, Dem Forschergeist, der uns vereint:
Hoch lebe, hoch lebe die „Brandenburgia!”:,:
Der nächste Trinkspruch des Geheimen Rat Liebenow und dessen
Damen:
„Festlied“ galt den anwesenden Wir sind zum schönen Fest Heut’ verbunden;
Nützen beim frohen Mahl Die flücht’gen Stunden.
Doch unser Gruss und Dank, Beim hellen Gläserklang,
Gilt unscr’n Damen,
Die mit uns kamen.
Sie sind der feste Pol,
Zu dem wir schauen,
Und unser Friedenshort,
Dem wir vertrauen.
Was ist uns Zeit und Raum, Füllt unsern Lebenstraum „Frau’nlieb und Leben“! — Kann’s Schön’res geben? >
: Droben am Himmelsdom ; Glänzen auch Sterne, i Aber sie schweigen stets, j Bleiben uns ferne.
Die hier in nächster Näh’,
„Am grünen Strand der Spree”, Sprechen und scherzen,
Zünden die Herzen.
Wie auch die Zeiten flieh’n,
| „Spinnen und weben”, j Wir wünschen Glück und Heil I Allen für’s Leben!
Und so stösst Mann für Mann Mit der Hold-Nächsten an;
Mit Herzerheben Sprächt er: „Sie leben!” :,: (Chor: „Sie leben hoch!”)
Frau Tilly Fickert wusste auch diesmal wie am ersten Feste durch den Vortrag ihrer stimmungsvollen Lieder die Hörer zu immer neuem Beifall hinzureissen. Es folgte noch mancher Trinkspruch, nachdem auch der „Märkischen Frauen und Jungfrauen“ in dem Re ich’sehen Festgesange gedacht war. So feierte Fräulein Frey tag das Berliner Bürgertum und Dr. Carl Bolle die Stadt Berlin durch folgendes Gedicht:
Lasst Rom die Wölfin — Uns das Bild des Bären,
Das sich als Hort und Schutzgeist hold erwiesen Seit unter Fichten, an des Spreestroms Wiesen,
Der Deutsche wohnt’ und sich begann zu mehren.