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Briefkasten
Ein solch grosser Stein lag auch bei dem nunmehr im Märkischen Museum befindlichen hölzernen Roland von Zehden in der Neumark auf dem Markt nahe dem Rathause (vergl. a. a. O., S. 36). E. Fr.
Muckel für Kröte. Vergl. Jahrg. 2, S. 141. Herr Ed. Bertz teilt hierzu Folgenges mit:
Wir besassen als Kinder im Garten unseres Elternhauses zu Potsdam eine zahme Schildkröte, welche wir stets „Muck, Muck!“ riefen. Diesen Name hatten wir, so viel mir erinnerlich, von einer noch älteren Schildkröte übernommen, die einem Bekannten meines Vaters gehörte. Ich halte es für höchst wahrscheinlich, dass derselbe nicht willkürlich gewählt, sondern eine Art Gattungsname war, der dem Krötengeschlecht von altersher in der Marek zukommt.
Es wird Sie interessiren, dass jener Bekannte, welcher seine Schildkröte Jahrzehnte lang als Haustier hegte, dieselbe alljährlich im Herbst in die Erde grub, und dass sie sich nach beendigtem Winterschlaf im Frühling immer selbst wieder ans Tageslicht arbeitete. Auch wir begruben die unsrige, sobald es kalt wurde; sie kam aber niemals freiwillig wieder heraus, sondern wir mussten sie jedesmal wecken. Möglich, dass wir Jungen nicht geduldig waren, um zu warten, bis sie ausgeschlafen hatte. War sie einmal wieder ausgegraben, so erholte sie sich schnell.
(Aus einem Brief an Herrn E. Friedel.)
Briefkasten.
(Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.)
Herrn St. — Berlin’s Stadtfarben. Zur Feststellung der Stadtfarben ist man gelangt, als sich bei den Einzugsfeierlichkeiten nach der Krönung i. J. 1861 herausgestellt hatte, dass sonderbarer Weise in Berlin in den letzten Zeiten niemals Stadtfarben in Gebrauch gewesen waren. Im Mittelalter hat Berlin die Brandenburgischen Farben Rot und Weiss geführt. Auf Antrag Rudolf Virchows in der Stadtverordneten-Versammlung am 7. November 1861 beschloss man eine Festsetzung der Stadtfarben, welche alsdann laut Beschlusses der Stadtverordneten-Versammlung nach Vorschlägen Ernst Fidicin’s ausgeführt w r ard. Fidicin begründete seine Vorschläge auf die Farben der Bestandteile des Wappens. Die beschlossene Farbenfolge ist wagerecht von oben nach unten: Schwarz — Rot — Weiss. Fr.
Für die Redaktion: Dr Eduard Zache, Demminerstrasse 64. — Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
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