Heft 
(1894) 3
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Bericht über die Sitzung im Bürgersanle des Rathhauses.

Formgebung gehört dieselbe ebenfalls einer sehr alten, wahrscheinlich der vormetallischen Periode an. .Vergleiche dazu bei Klebs, Tafel Nr. 14.

Zur Vergleichung lege ich 3 Stücke vor, zunächst eine Bernstein- scheibe, die auch nicht ganz kreisrund ist, längster Durchmesser 6 cm, 5,5 cm kürzester und Höhe 2 cm, Bohrloch ca. 1,7 cm weit; ungeschickt eylindrisch ausgeführt, aus Mützlitz, Kreis Westhavelland, von einem Händler gekauft, soll in einer Urne gelegen haben. Aehnlich Klebs, Tafel XII Nr. 20. Der Bernstein ist mehr dunkelrot als der von Wiese und mit einer bräunlicheren 2 mm dicken Verwitterungskruste umgeben. Kat. B. II 14942 des Mark. Ms.

Dann eine wohlerhaltene Bernsteinlinse, ebenfalls mein- länglich als kreisrund, grösster Durchmesser 5,3 cm, kleinster Durchmesser 4,6 cm, doppeltkonisch durchbohrt, Bohrloch 1,4 cm weit, Höhe des Stücks 0,9 cm. Die Stelle, wo das Band gesessen, an welcher das Stück ge­tragen wurde, ist durch hellere Färbung gekennzeichnet. Aelmelt Klebs Tafel XI Nr. 4. Etwa 5 m tief im Torf bei Linum, Kreis Westhavel­land, gefunden. Kat. B. II 19765 des Mark. Museums. Endlich ein gleichfalls gut erhaltener, mehr scheibenförmiger, oben leicht gewölbter, unten platter Wirtel aus Bernstein, ziemlich kreisförmig, 3,8 cm Durch­messer, 1 cm grösste Höhe. Ungeschickt eylindrisch durchbohrt, 1,5 cm Bohrweite. Bei Alt-Beelitz nahe Vordamm-Driesen, Kreis Friede­berg, gefunden. Angeblich in Folge eines der Dammbrüche im oberen Netzebruch im Jahre 1888 zum Vorschein gekommen. Aehnlich Klebs, Tafel IV Nr. 4.

9. Kustos Buchholz hatte aus dem Märkischen Museum zwei Serien von Photographien ausgestellt, die eine von dem Photographen Bartels aufgenoimnene betrifft den alten Dreifaltigkeits-Kirchhof, der vor dem Hauptgebäude des hiesigen Potsdamer Bahnhofs liegt, vgl. Dr. Bolles Schilderung im Monatsblatt IT. S. 175.

Die übrigen Photographien hat Mitglied Tis mar aufgenommen und in liberaler Weise dem Museum zugeeignet. Es sind Ansichten aus dem Thiergarten (2), Zoologischen Garten, Moabit (3), vom Grune- waldsee, Scharfenberg, Tegel (4), Dallgow (3), Döberitz, Burg Rabenstein, Schloss Wiesenburg, Alt-Golssen und Rahns­dorf (2).

10. Im Vordergründe des kunst- und baugeschichtlichen Interesses unserer Hauptstadt steht augenblicklich die Lange Brücke mit Schlüters Denkmal des Grossen Kurfürsten. Der I. Schriftwart Ferdinand Meyer teilt hierauf bezüglich Folgendes mit über die Schlüterschen Sandsteingruppen, die ehedem auf den Vorköpfen der vier Bogenpfeiler unserer Langen (Kurfürsten-) Brücke, und zwar an deren nördlicher Seite aufgestellt waren. Erst gelegentlich des be­vorstehenden Abbruchs der von Nering erbauten Brücke, die nunmehr