98 Bericht über die 6. (3. ausserordentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahrea.
und Boden vorbereitend in sielt zu vereinigen. Wenn inan früher Leroy in Angers oder J. Booth in Flottbeek mit hohem Lobe genunnt hat, so ist jetzt die Zeit gekommen, wo der Name Späth, des Weltrufs teilhaftig geworden, die Stelle Jener ebenbürtig einnehmen darf.
Auf Station Baumschulweg der Görlitzer Bahn stand durch Fürsorge des Herrn Ökonomierats Späth ein Wagenpark bereit, vermöge welches die kurze Wegstrecke bis zum schlossartigen Wolmhause des Genannten rasch durchmessen wurde. Ohne hier auszusteigen, ging es sofort weiter durch die im frischesten Grün prangende Besitzung von ca. 600 Morgen Flächeninhalt. Man bewegt sich hier auf dem Gebiet einer Baumschule ersten Ranges, deren Pflanzenschätze der fndividuen- zahl nach nach Millionen zählen. Fine volle Stunde lang rollten die Wagen auf Schnurgraden Wegen zwischen endlos sich aneinanderreihenden Quartieren, deren regelmässige Vierecke durch beständige vegetative Abwechslung jedweden Eindruck etwa ermüdender Einförmigkeit von sich ablehnten. Pflanzenbild auf Pflanzenbild, eines immer fesselnder als das andere, zog an uns vorüber. Was vereinzelt an sich schon als Seltenheit Bewunderung verdient hätte, zu Hunderten, zu Tausenden, zu Zehntausenden stand das massenhaft vereinigt nun da. Bald unterbrach der Purpur der Blutbuche, bald die Goldfarbe der Concordia-Eiche oder der Wrede-Rüster den herrschenden Farbenton; bald blühten rosige Massen von Rhododendron oder es versprachen sowohl jugendliche Obstdickichte edelster Sorten wie ebenso zahlreich heranwachsende Alleebäume: Linden, Eichen, Eschen, Ahorne sowohl köstlichen Fruchtsegen kommender Jahre wie auch kühlen Schatten für länderumspannende Heerstrassen. Der Buchsbaum, leider von der abnormen Winterkälte des vorvorigen Jahres im Wuchs beeinträchtigt, fasste in arborescirender Gestaltung einen langgestreckten Hauptweg, an sich schon ein ansehnliches Kapital repräsentierend, ein. Grosse Flächen, zum Teil schon mit abgetrocknetem Laube, zeigten sich, mit Holland wetteifernd, als zur Kultur von Hyacinthen, Tulpen und anderen schönblühenden Zwiebelgewächsen bestimmt. Auf anderen herrschte, frischer geblieben, das Blattwerk der Maiblume vor.
Das entzückende Kulturbild, von welchem hier nur wenige Züge hervorgehoben worden sind, zeigte sich hie und da belebt durch Gruppen arbeitender Männer und Frauen, deren Gruss und deren zufriedene Mienen die glückliche Einwirkung gesunder, naturwüchsiger Beschäftigung auf Körper sowohl wie auf Geist bekunden zu wollen schienen.
Die Rundfahrt fand ihr Ende. Man stieg aus bei dem stattlichen Hause, von üppig gedeihenden, allein schon einen überaus reichen dendro- logischen Garten darstellenden Parkanlagen umgeben. Wie fiel hier in anheimelnder Pracht das Sonnenlicht des Frühlings bald auf heimische