Kleine Mitteilungen.
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hat in diesen unseligen Verhältnissen Wandel geschaffen, er hat das Streben für das Wohl des Volkes an Stelle der öden Fiskalität gesetzt, sein grosser Sohn hat in demselben Sinne weitergewirkt und es ist wahrlich nicht das schlechteste Blatt in dem Ruhmeskranze der Könige aus dem Hohenzollern- geschlecht, dass sie uns ein einiges und zuverlässiges Recht gegeben haben.
(Nach Mitth. im Märk. Stadt- und Landfreund Nr. 107 u. 108.)
Im Übrigen verweise ich auf Nr. 11 der Mitteilungen, herausgegeben von dem Verein für Geschichte der Neumark vom 11. Oktober 1893, namentlich auch auf die beigegebenen, Bergau’s „Inventar“ von 1885 entnommenen, schönen Abbildungen der Baudenkmäler von Königsberg und den alten Plan der Stadt, sowie auf meine Sonderberichte über die wendischen Burgwälle bei Klein-Mantel und in den Wilden Wiesen. Ernst Friedel.
Der Tierbestand Berlins wird auch nur alle 4 Jahr gezählt, zuletzt geschah dies am 1. Dezember 1892. Darnach waren vorhanden:
Grundstücke überhaupt . . am 1. 12. 92: 24 805; am 10. 1. 1883: 21 061 „ mit Vieh ...„ „ 6 841 „ „ 6415
Haushaltungen m. nachstehend
bezeichneten Vieharten . . „ „ 10 564 „ „ 9 709
Pferde.„ „ 43 916 „ „ 32 527
Maultiere, Maulesel . . „ „ — „ „ —
Esel.„ „ 4 „ 8
Rindvieh. „ „ 7 293 „ „ 3 041
Schafe.„ „ 4 120 „ 579
Schweine.„ „ 4 651 „ „ 2 299
Ziegen. „ „ 1 054 „ „ 2 051
Bienenstöcke.„ „ 106 „ „ 162
Merkwürdig ist die Abnahme der Esel, welche im alten Berlin recht häufig waren. Überraschend gross ist die Zahl des Rindviehs und dessen Zunahme; meist sind es Kühe in den mehr und mehr auf blühenden Molkereien. Auch die Zahl der Schweine hat sich erfreulicher Weise mehr als verdoppelt. Ganz auffallend gross erscheint die Vermehrung der Schafe, sie hängt mit der Verminderung der Ziegen — der Kuh des kleinen Mannes! — zusammen. Man überzeugt sich im Kleinbetrieb mehr und mehr, dass das Schaf eben so leicht zu füttern ist wie die Ziege, dass die Milch noch fetter, schmackhafter, weniger scharf riechend und nährender ist als Gaismilch und dass man die nicht zu verachtende W o lle obenein bekommt.
Die Verringerung der Bienenstöcke hängt mit der Verminderung der Gärten unserer Grossstadt und mit den polizeilichen Schwierigkeiten zusammen, welche dem der Nachbarschatt oft lästigen, ja gefährlichen Immenvolk mehr und mehr entgegengesetzt worden. E. Friedel.
Gedenktafel für Karl Aemil Kurprinz von Brandenburg. Am
7. März 1892 wurde zu Strassburg i. E. in der Brandgasse (15) am Sengen-