176 Bericht über die 8. (2. öffentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahres,
hervor und schloss mit einem Dank für die seitens des Ehrenpräsidenten der Gesellschaft stets bewiesene hilfbereite Freundlichkeit.
Demnächst erteilte der Ehrenpräsident dem 1. Schriftwart, Ferdinand Meyer das Wort für einen Vortrag betitelt:
Zum 200jährigen Todestage Samuel von Pufendorfs.
Der Vortrag ist weiter unten abgedruckt.
Nach dem Vortrage setzte der Vorsitzende eine Anzahl Photographieen in den Zirkel, welche von unserem MitgliedeTissmar in bekannter, meisterhafter Ausführung angefertigt worden waren. Einige stellten Ansichten von Moens Klint und Bornholm vor; der grösste Teil derselben aber zeigte Motive aus dem nördlichen Teile der Mark und den benachbarten Strichen von Mecklenburg. Es waren z. B. vorhanden eine Ansicht von Lychen, eine solche der Klosterruinen Himmelpforte, Bilder der Dörfer Kastaven, Dannenwalde und Retzow sowie ein Bild von dem Hause in Fürstenberg i. M., in welchem Schliemann lernte.
Ausserdem unterbreitete der Vorsitzende der Gesellschaft ein Bild, in welchem unser Mitglied Pütz die Reste der Wandmalerei im Fürstensaale zu Chorin, wie er sie entzifferte, zur Darstellung gebracht hatte und zwar in glänzender Weise.
Hierauf hielt Herr Dr. Pniower den angekündigten Vortrag. Derselbe wird im zweiten Bande unseres Archives abgedruckt werden. Hier bringen wir deshalb nur ein kurzes Referat nach dem Berichte der Voss. Ztg.:
Er besprach in kürze, was die Prähistorie bisher über die ältesten Bewohner unserer engeren Heimat erforscht hat, und charakterisierte auf Grund dieser Ergebnisse die Kulturzustände der sogenannten neoli- thischen Periode und des darauf folgenden Bronzezeitalters. Die Frage nach der Nationalität der Bewohner in diesen beiden Epochen blieb in Bezug auf die neolithische Zeit, entsprechend dem Stande der Forschung, offen. In Bezug auf das Bronzezeitalter beantwortete er sie im Laufe des Vortrages dahin, dass Germanen damals in Brandenburg sassen, und dass ein Wechsel der Bevölkerung in dieser Periode nicht anzunehmen ist. Wenigstens treten der Mythus des Volkes, das zwischen Elbe und Oder sass, und seine ehrwürdige Stellung bei den stammverwandten Völkern auf das entschiedenste für eine unendlich lange und ununterbrochene Anwesenheit dieser Bewohner unserer Provinz ein. Die Hauptmasse der Bevölkerung Brandenburgs bildeten die Semnonen. Ihnen hauptsächlich galten die Erörterungen des Redners. Nach einem Überblick über die Ausbreitung der Germanen von ihrer Urheimat zwischen Oder und Elbe nordwärts nach Skandinavien, ostwärts bis zur Weichsel, westwärts bis zum Rhein, entwarf der Redner, nachdem er