Bericht über die 11. (3. öffentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahres. 207
alsbald nach Ausgabe der ersten gefolgt, beweist, welches Interesse unsere Verwaltung bei den angelsächsischen Vettern erregt.
6. Der 2. Vorsitzende legt sodann vor: Dr. Hermann Zwick: Die Entwickelung des Berliner Gemeindeschulwesens vom Jahre 1878 bis zur Gegenwart. Denkschrift aus Anlass der Eröffnung der 200. Gemeindeschule. Berlin 1894. — Der Verfasser giebt noch mehr als er ankündigt, nämlich die Geschichte des Berliner Gemeindeschulwesens bereits vom Anfangsjahr 1820 ab, in welchem Jahre die Stadt vom Staate zugleich mit dem Armenwesen das Armenschulwesen und zwar 6 Armenschulen mit 7 Klassen und 500 Kindern, ausserdem noch 700 in Privatschulen untergebrachte übernahm. 1878 gab es bereits 100 Gemeindeschulen mit 79 000 Kindern, in 1365 Klassen, 1893 200 Gemeindeschulen mit 180 000 Kindern in 3 300 Klassen, wobei sich die jährlichen Aufwendungen, abgesehen derjenigen für Neubauten, von 3 890 668 Mk. auf 9 191 227 Mk. vergrösserten. Am 1. Juni 1894 waren vorhanden 204 Gemeindeschulen mit 3435 Klassen und 182 393 Kindern (90 297 Knaben, 92 056 Mädchen). Die Zahl der Lehrkräfte betrug 4138 (203 Rektoren, 2093 Lehrer, 1136 Lehrerinnen, 609 technische Lehrerinnen und Gehilfinnen, 97 Vertreter. Die Ausgabe war 9 904 428 Mk., davon städtischer Zuschuss 9 811 898 Mk. — Die bevorstehende grosse Weichbild-Erweiterung wird mit einem Schlage diese schon jetzt so imponierenden Zahlen noch ganz beträchtlich demnächst erhöhen.
7. Vom 2. Vorsitzenden weiter vorgelegt: Adolf Schenke: Illustrierter Führer in die Berliner Theater und hervorragenden Etablissements. Berlin 1894. Borstell & Reimarus. Das Buch giebt ausserdem eine recht gute Entstehungsgeschichte der einzelnen Institute und Porträtbilder ihrer Direktoren. Originell und praktisch ist es, dass dem Führer für die einzelnen Theater pp. gleich Bons beigefügt sind, welche finanzielle Vorteile bei der Entnahme der Billets gewähren.
8. Der 2. Vorsitzende E. Friedel bespricht die auf heimatkundlichem Gebiet entstandenen jüngsten Gedichte Bierbaums und seine neue „Genossenschaft Pan“ wie folgt.
„Pan und Panisch.“
Auf leerem Dämmermeere thront Allein der unumschränkte Mond;
Zu nahen wagt dem schroffen Herrn Nur Favoritin Abendstern.
Sie zagt vor stierem Schwall des Lichts —
Lebt ja auf Meer und Himmel Nichts,
Als mit des Spiegelschweifes Schein Der Mond allein. — Der Mond allein.