Bericht über die 11. (.3. öffentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahres. 211
damit in ihrem märkischen Platt und in ihrer Unbeholfenheit nichts anders, als was Freund Bierbaum im antiken Gewande im Grunde selber meint.
„Panisch“ soll uns ferner nicht im hergebrachten Sinne, also nicht schreckhaft zu Mut werden, im Gegenteil recht wohlig, wenn wir weiter hören, wie sich bereits eine Pan-Gesellschaft gebildet hat. Die „Genossenschaft Pan“, von der ich die Nr. 33 der 180 auf japanischem Hütten abgezogenen und bezifferten Exemplare des Prospekts vorlege, zählt bereits gefürstete, ja gekrönte Mitglieder. Es handelt sich um die Begründung eines umfassenden Organs für Kunst, das nicht geschäftlichem Vorteile, nicht dem Geschmacke des grossen Publikums, nicht irgend einer künstlerischen Sonderströmung dient, sondern lediglich den Zweck hat, ein ungetrübtes und vollständiges Bild der kunstschaffenden Kräfte unserer Zeit, sowie einen Überblick über verwandte Bestrebungen früherer Epochen giebt. Soweit wie Berlin und unsere Provinz dabei in Frage kommen, liegen die Beziehungen zur Heimatkunde so klar zu Tage, dass wir dem wiederum von unserm Tegeler Pan Bierbaum ins Leben gerufenen Unternehmen ein „Heil“ zu rufen. —
9. Unser Mitglied Herr Emil Dominik giebt seit kurzem eine mit Abbildungen ausgestattete „Zeitschrift für öffentliche Angelegenheiten“ betitelt „Der Neue Kurs“ heraus, deren allgemeine Richtung aus dem genannten Titel selbst erhellt. Artikel wie „Brandenburgischer Adel“, „Berliner Elektrische Hochbahn“, „Louis Schneider“, „Neue Berliner Köpfe“ bezeugen, wie auch unser heimatkundliches Gebiet nicht übergangen wird. „Der Neue Kurs“ ist geistvoll redigiert, vornehm gehalten.
10. Die von E. Brausewetter redigierte, seit ganz kurzem erscheinende: „Illustrierte Wochenrundschau über das Berliner Leben“ fällt zum weitaus grössten Teil in unsere eigentliche Heimatkunde und bekundet, wie das Interesse an unserm reichshauptstädtischen Leben bei Schriftstellern und Lehrern fortgesetzt sich in der aufsteigenden Kurve befindet. Auch diese Revue zeichnet sich durch geschickten Aufbau und recht vielseitige Inscenierung aus.
11. „Germania“, Illustrierte Monatsschrift für Kunde der Deutschen Vorzeit. Zeitschrift für Deutsche Kulturgeschichte. Herausgegeben von Dr. Chr. M eyer, Kgl. Archivar 1. Klasse. I. Jahrg. Leipzig P. Friesenhalm 1894. Wir wünschen dieser Zeitschrift mehr Glück, als den früheren ähnlichen Unternehmungen des Herausgebers beschieden war. Das vorliegende Heft 1 bringt nicht Berlinisches oder Brandenburgisches. Hoffentlich erfreut uns die Schriftleitung recht bald mit Aufsätzen aus unserm Heimatsgebiet.
12. Der 2. Vorsitzende bespricht eine hiesige Inaugural-Disser-