Issue 
(1894) 3
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221 Bericht über die II. (3. öffentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahres.

kommen würde, die Stämme, welche neulich besichtigt wurden, soweit als thunlich auszuheben und in den Museen p. p. aufzustellen, dagegen einen noch unberührten Teil der Grube, bei dem aller Wahrscheinlichkeit nach gleiche Funde zu erwarten sind, mit Rücksicht auf eine wissen­schaftliche Untersuchung und möglichste Erhaltung auszuschachten. Die jetzt blos liegenden Stämme sind sehr verstümmelt, da sie ja den Berg­leuten doch nur unbequeme Hindernisse sind. Wenn die Bioslegung der Stämme aber mit Rücksicht auf möglichste Konservierung erfolgt, so könnten ganz andere Bilder entstehen und diese entweder durch sorg­fältige Photographieen oder durch sorgfältige Umwährung einzelner Stämme oder ganzer Gruppen für spätere Zeiten konserviert werden. Um dieses Thema näher zu besprechen, dürfte es sich empfehlen, eine nochmalige Beratung und Besichtigung an Ort und Stelle vorzunehmen, und werde ich desfallsigen Vorschlägen über die passendste Zeit gern entgegensehen und nachkommen. Es wird in nächster Zeit ein Teil des Grubenfeldes, der rechts von dem augenblicklichen Tagebau liegt und der noch ganz unverritzt ist, in Angriff genommen. Auf diesem liegt über dem Flötz ganz dasselbe Gebirge, wie es sich am Tagebau zeigt. An einer anderen vor dem Tagebau rechts an der Bahn liegenden Stelle soll demnächst ebenfalls der Betrieb eröffnet werden. Hier liegt nur Torfmoor auf dem hier ausgehenden Braunkolden-Lager; dieses Letztere ist nur einige Meter mächtig und ist vielleicht anzunehmen, dass keine Cypressenstämme, wenigstens nicht in der Mächtigkeit, wie sie jetzt zu Tage liegen, aufgefunden werden. Ich will hierbei erwähnen, dass sowohl auf dieser Stelle, als auch da, wo der jetzige Tagebau das Liegende erreicht hat, früher Sumpf gewesen ist und dass dieser Sumpf oder Teich auf den vorhandenen Flurkarten noch verzeichnet steht, ob­schon die Entwässerung vielleicht schon seit einem halben Jahrhundert oder länger stattgefunden hat. Es ist eigentümlich, dass das fossile Holz sehr wenig an der Luft zerfällt grosse Festigkeit hat es nicht, aber die Lamellen, in die es nach der Förderung zerfällt, behalten ihren Zusammenhang und könnten vielleicht zu kleinen Kisten u. dergl. recht gut verwendet werden.

Ich muss mich heute mit diesen kurzen Andeutungen begnügen, da ich ausserordentlich von meinen Berufsgeschäften in Anspruch ge­nommen bin, würde mich aber freuen, wenn dieselben gleichzeitig eine fruchtbringende Anregung sein würden.

Der General-Bevollmächtigte des Herrn Friedrich Hoffmann Herr Direktor E. Lietzmann, welcher dem Märkischen Museum in liebens­würdigster Weise eine schöne Folge von Schichtenproben, Hölzern pp. aus der Grube Viktoria mitgeteilt hat, schreibt mir unterm 22. November d. J.:Ich teile Ihnen noch mit, dass einige interessante Holzstücke mit Stielnarben gefunden sind sowie grössere Holzstücke, bei denen eine