226 Bericht über die 11. (3. Öffentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahres.
Märkischen Museum zur Verständlichung meines Vortrages und zum Vergleiche vor.
A. Subhercynische Braunkohle
aus der Gegend von Halle. Die chemische Umwandlung dieser untersten und ältesten Braunkohle, welche viel dunkler als die niederlausitzer ausfällt, ist eine weiter vorgeschrittenere, die natürliche Verkohlung mehr ausgeprägt, ebenso der Mineralisierungsprozess, die Infiltration mit Kieselsäure, welche gewisse Lagen wie versteinert erscheinen lässt. Oft sind einzelne Teile dabei noch kohligholzig. Mit derartigen Stücken fand ich im Zoologischen Garten zu Leipzig die Wege verziert.
B. Subsudetische Braunkohle,
zu welcher das Gross-Räschener Lager gehört, in verschiedener Beschaffenheit erdig, knorpelig und fest, Hölzer, darunter vorwiegend Taxodien-Holz. Von der Grube des benachbarten Zschipkau ein merkwürdig gemaserter, gelber, fast korkleichter Stammdurchschnitt, botanisch noch zu bestimmen. Ein aufrecht gefundener cylindrischer Koniferen- Stamm über 2 m lang und ca. 40 cm Umfang. In der benachbarten Zschipkauer-Grube findet sich über der Braunkohle ein zäher verhärteter gelblicher Thon mit reichen Pflanzenabdrücken. Vgl. die bezüglichen Angaben in Dr. Eberdts Bericht vom 7. v. M. Ich lege einige kostbare Proben dieses anscheinend unzugänglich gewordenen Lagers vor, dgl. zur Vergleichung zwei Blattabdruck-Thonplatten aus dem Sächsischen. Es handelt sich hier überall um Laubbäume, Pappeln, Ahorn, Weissbuche und dergleichen, die Arten, welche wahrscheinlich von der Jetztzeit verschieden sind, bleiben noch festzustellen.
Ferner folgende Schichtenproben der Grube Viktoria von oben nach unten gerechnet nach den bergmännischen Bezeichnungen des technischen Direktors Lietzmann:
1. Oberer Kiessand bis 10 m stark
2. Oberer Thon ca. 1,5 „ „
3. Mittlerer Thon „ 4,5 „ „
4. Unterer Thon „ 1,5 „ „
5. Unterer Sand bis 10 „ „
6. Torf, jüngste Formation.
7. Torf, ältere Formation.
8. Thon auf Braunkohle lagernd, 1 m stark.
9. Braunkohlen.
10. Braunkohle auf dem Liegenden mit Thon gemischt, 0,75 m stark. Dann kommt 30 bis 50 m Schwemmsand, nach unten körniger werdend. Hierauf erscheint das zweite Kohlenlager.
11. Weiter vorgelegt: für die Briketfabrikation zerkleinerte Naturkohle mit 56 % Wasser,