228 Bericht über die 11. (3. öffentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahres.
Tiphys horridus Brocchi. Selten.
Dentalium badense Partsch. Häutig.
Das Lager scheint ausgebeutet oder wenigstens vorläufig nicht mehr zugänglich zu sein.
Dieser Marine-Horizont bedeutet die jüngste und letzte Meeresbedeckung von Teilen unserer Provinz Brandenburg. Um die Ufer dieser Meeresbuchten, an lagunenartigen Gewässern entwickelte sich diejenige Pflanzenwelt, welche die jüngste Braunkohle bei uns geliefert hat. Von hier ab findet hauptsächlich durch die ältesten Moore kenntlich der Übergang zum Pliocän und ältesten Pleistocän statt.
2. Holz- und Kohlenproben aus den Braunkohlen-Lagern von Gühlitz, Kreis West-Priegnitz.
E. Einzelne Fundstücke aus der Braunkohlenformation in Geschiebe- und Geröll-Form, aus den während" der Dilnvinlzeit durch Wasser und Eis zerstörten
Braunkohlenlagern.
Vom Fort Havelberg bei Spandau, im Diluvialsand bei 31 m Tiefe gefunden; bei den Kanalisationsarbeiten in Berlin, bei Anlegung der Wasserwerke in Tegel und an anderen Orten ausgegraben, einige Stücke auch von den Strömen Oder, Elbe, Havel, Spree ausgewaschen und abgerollt.
Zum Teil stellen diese Stücke ein festes und schweres Holz dar, das sich verarbeiten liesse. Ich schliesse diese, wie eingangs gesagt, nur einstweilige und unvollkommene Mitteilung mit dem Bemerken, dass ich im Jahre 1863 zu Falkenberg bei Eberswalde in einem teils als Tage-, teils als -Stollen-Bau betriebenen Braunkohlenwerke war, in welchem ich eine Menge ebenfalls wohlerhaltener Baumstämme sah. Ein Tischler der Gegend verarbeitete dieselben zu Kistchen für Cigarren, zu Ständern, zu Tischchen und anderen niedlichen Geräten. Unser Mitglied Realschuldirektor Professor Dr. Otto Reinhardt, welcher sich neuerdings in Falkenberg während der Ferien auf hielt, vermochte von dieser ansprechenden Kleinindustrie nichts mehr zu entdecken. Sie scheint leider inzwischen eingegangen zu sein. Der Präparator des Märkischen Museums, Herr Femerling, wird auf meine Veranlassung den Versuch einer tischlergerechten Verarbeitung von Gross-liäschener Braunkohlen- Hölzern, namentlich von der Sumpf-Cypresse, anstellen. Alle diejenigen, welche, wie ich, am 4. d. M. die gewaltigen als ziemlich nutzlos bei Seite gethanen fossilen Holzmassen in den beiden Gruben Viktoria und Marie gewahrten, bedauerten, dass das schöne feinschichtige Material nicht zu technischen, namentlich nicht zu kunstgewerblichen Zwecken bislang benutzt wird. Es wäre sehr zu wünschen, dass unser hoch- geschätzter Führer, Herr Baurat Hoffmann, auch diesbezüglich umfassendere Versuche anstellen liesse.