Heft 
(1894) 3
Seite
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Kleine Mitteilungen.

Der Burgwall von Blankenburg bei Berlin.

Mitgeteilt im Auftrag des Märkischen Museums von Hermann Maurer.

In der Nähe Berlins, auf der Gemarkung der Gemeinde Blankenburg, Kreis Nieder-Barnim, befindet sich ein fast unbekannter wendischer Burgwall, welcher am 13. August 1893 auf Veranlassung der Direktion des Märkischen Provinzial-Museums vom Schreiber dieser Zeilen untersucht wurde. Die vor­geschichtliche Anlage erhebt sich am östlichen Ufer des Flüsschens Panke, südlich von dem von Blankenburg nach Französ. Buchholz führenden Fusspfad. Nach Mitteilung des Stadtrat Friedel hat ihn auf den Wall der hiesige Landes­gehloge Dr. Konrad Keilhack schon vor 8 Jahren aufmerksam gemacht. Der

Burgwall ist leider bereits derartig verwüstet, dass nur noch geringe Spuren das Dasein einer ehemaligen Wendenveste verraten. Die fruchtbare Moor­erde, aus der der Wall besteht, ist die Ursache der fast vollständigen Zer­störung gewesen. Alle Besitzer des Landes entnahmen dem Aufwurf die zur Verbesserung der Äcker oder zum Auffüllen sumpfiger Strecken nötige Erde. So hat u. A. Herr Gastwirt Funk in Blankenburg Besitzer des Burgwalls bisher 800 Fuhren Erde abfahren lassen. Nur noch in schwachen Umrissen ist der Wall an einigen Stellen zu erkennen. Der südliche Teil und das Innere sind bereits abgefahren. Der östliche, nördliche und west­liche Teil ist noch soweit erhalten, dass man die Form der Anlage, wenn auch mit Mühe, erkennen kann.