Heft 
(1894) 3
Seite
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Kleine Mitteilungen. Bücherschau.

Schluss gelangte Verbesserung des Spreelaufes innerhalb Berlins zugleich zur Folge, dass so hohe, mit Überschwemmungen von Strassen und Kellern ver­bundene Spreewasserstände wie bisher, nie mehr eintreten können. Die er­reichte Senkung des Wasserspiegels betrügt in der Oberspree 1,65 in, in der Unterspree, deren bisheriger Mittelwasserstand fernerhin nicht unterschritten werden wird, durchschnittlich 0,90 m, Vorteile, die sich auch in gesundheit­licher Beztehung geltend machen werden. Ausserdem ist der Stadt jetzt die Möglichkeit gewährt, die über die Spree zu erbauenden Brücken in ent­sprechend geringerer Höhenlage und mit kürzeren und für den Land­verkehr bequemeren Strassenrampen auszuführen.

Die Gesamtkosten des Unternehmens haben ohne die 1883 bis 1886 vom Staate ausgeführte Regulierung der Unterspree uud ohne den Ankauf der Dammmühlen seitens der Stadt Berlin 11 000 000 Mk. betragen. Hier­von hat die Stadt 4 600 000 Mk. als lediglich den Strassenverkehr betreffend, übernommen, während der Rest von 6 400 000 Mk. vom Staate und von der Stadt je zur Hälfte bestritten worden ist.

Bücherschau.

Geologisches.

Die Lagerungsverhältnisse des Tertiärs und Quartärs der Gegend von Buckow v. Dr. F. Wahnschaffe, königl. Landesgeologen und Professor an der Bergakademie. Hierzu 4 Tafeln. Separatabdruck aus dem Jahrbuch der königl. preuss. geologischen Landesanstalt für 1893. Berlin im Vertrieb bei der Simon Schroppschen Hof - Landkartenhandlung 1894.

Der Verfasser hat die Geologie dieser allbekannten Gegend der Mark, welche er bei den Aufnahmen für die geologischen Karten sorgfältiger als seine Vorgänger untersuchen konnte, einer besonderen Darstellung für würdig erachtet und das mit Recht. Erst nach der Klarlegung des geologischen Baues ist auch die Form dieses interessanten Geländes zu verstehen. Des­halb ist diese Monographie allen Besuchern der märkischen Schweiz ange­legentlichst zu empfehlen. Den thätigsten Anteil unter den gestaltenden Faktoren hatte das Inlandeis, einmal durch den schiebenden Druck, welchen es auf den weichen Untergrund ausübte und sodann durch die wühlende und spülende Kraft der Gletscherwässcr, die es beim Abschmelzen lieferte. Für den ursächlichen Zusammenhang zwischen den Störungen des Tertiärs und dem Inlandeise ist hier zum ersten Mal ein direkter Beweis beigebracht worden durch das Auffinden nordischer Geschiebe unter einer überkippten Falte von Septarienthon, die ausserdem noch über das ursprünglich hangende