Dorf und Gräberfeld Mtlhlenbeck.
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Unter der Regierung Friedrich Wilhelms des grossen Churfürsten wurde Amt Mühlenbeck verpachtet, vorläufig auf 6 Jahre, vom 3. Juni 1683 bis 1689 und zwar an den Oberförster von Pannewitz, welcher im Jahre 1689 den Kontrakt auf weitere 6 Jahre, bei 600 Thaler Pacht, zu verlängern bat. Dieser von Pannewitz erhielt dafür das Prädikat Oberjäger-Meister. Der Vertrag ist vom grossen Churfürsten eigenhändig unterschrieben. So war Mühlenbeck von 1683—1829 in den Händen von Pächtern; das Erb-Register führt die Namen nach einander an, z. B. im Jahre 1769 einen Engländer Brown, welcher den Pachtzuschlag erhielt, um den Kleebau einzuführen. 1829 wurde Gut Mühlenbeck nebst Vorwerk Summt an den damaligen Geh. Reg.-Rat Dr. Leopold Krug verkauft; derselbe musste nach der Übergabe des Gutes das Erb-Register von 1591 an das kgl. Rent-Amt zu Berlin abliefern. Von der Familie Krug ist dann das Gut in den Besitz der Familie Beeskow gekommen.
Die Kirche, im letzten Jahrzehnt neu aufgebaut, entbehrt im Innern jedweden Schmucks. Aussen sind als einziges Zeichen des früheren Kirchhofs die Grabstellen des Dr. Leopold Krug mit seiner Frau durch Grabkreuze markirt. Die Gebeine selbst liegen unter dem Fundament der Kirche in der Nähe des Grundsteins. Nichts schmückt die Kirche als ihre Sauberkeit, selbst auf dem Kirchenboden habe ich Spinnengewebe vermisst.
Das grösste Interesse in der Kirche erwecken die Glocken, die Glocken, die den Wanderer zur Einkehr riefen, die aber auch dem Einwohner Alles verkündeten: Freude und Leid, Sieg und Tod, die dem Ausdruck verliehen, welches als Inschrift auf der grossen Glocke sich befindet:
WANN MUELLENBECK DURCH MEIN GELAUTE ICH HIER DEN FEYERTAG ANDEUTE
SO SAMLE DICH BALD AN DEN ORT DA CHRISTUS SCHAL LEN LEST SEIN WORT.
Oberhalb dieser in grossen römischen Buchstaben ausgeführten Inschrift befinden sich noch folgende Worte in derselben Schrift:
Herr Zacharias Friedrich von Goetze Hauptmann,
H. Christian Mathesius Ampt-Schreiber,
Johann George Schxdow Pfharherr.
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