Heft 
(1894) 3
Seite
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Kleine Mitteilungen.

Der Mutter Haus soll dazumal Bei Drehnow gestanden haben.

Das Fliess, draus man die Kiemen stahl, Genannt wirds der Malxegraben.

Es sagen Deutsche, Wendenhand Sei gewesen hierbei im Spiele;

Es hab das Mädchen und den Fant Der Kral geraubt bei der Schwüle;

Dagegen lautet die Geschieht

Bei Wenden, der Markgraf Gero Hab auch dies Unheil angericht.

Er gilt bei ihnen als Nero.

Todesboten.

Zeichen giebts bei manchen Leuten, Dies Abrufen, leis doch helle,

Die von rechtem Wendenblut, Welche Schlimmes vorbedeuten, Was, das sich beweisen thut.

Drohen Siechtum, Sterbefälle,

So rufts draussen dessen Nam,

Der sich legen soll zur Stelle,

Bald nun sein wird ein Leichnam.

Wiljem, Wiljem! Und mit Zagen Wirft herum im Bett sich gleich; Der den Namen hat getragen,

Birgt sein Haupt in Kissen, bleich.

Jeder weiss, was vor der Thüre Jenes Tönen sagen will;

Dass zum Guten nie es führe.

Alles schweiget zitternd still.

Sträubte schon gar Vieler Haar.

Niemand schaut sich auf der Schwelle

Um nach dem, der Küfer war.

* *

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Bleischwer legtsauf der Verwandten

Br ust sich, gleich dem Eichenklotz; Dreimal Küss auf Händen brannten, Dreimal grüsst es: Dobra no<5.

Oder Sterbende erscheinen Leibhaftig in weiter Fern,

Drücken Freundeshand und weinen, Abschied nehmen wolln sie gern.

Alles dies sind Todesboten, Eulenschrei und Totenuhr Gleich. Es nennens die Bedrohten Opokasowanja nur.

Kleine Mitteilungen.

Ein Berliner Mörder und die Kraniche des Ibykus.

Von Ernst Friedel.

Auf dem Kirchhof zu Büttel, einem Dorfe in Osterstade, hart an der Grenze des oldenburgisehen Landes Wührden, deckt ein grosser platter röt­licher Sandstein, von der Art, wie sie der im Jahde-Meerbusen versunkene