13. (5. öffentliche) Versammlung' des Vereins]ahres.
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darüber noch manche beachtenswerte Entdeckungen liefern. Soviel scheint schon jetzt festzustehen, dass diese Schichten über dem Braun- kohlen-Miocän mit den vielbesprochenen interglaziaren Torfschichten von Klinge bei Cottbus durchaus nicht parallelisiert werden können.
4. Herr Kustos Buch holz legt das neu erschienene Werk: Wernicke, Bernauer Stadtchronik, zur Ansicht vor und berichtet darüber:
Als unsere Gesellschaft im vorigen Jahre die Wanderfahrt nach Bernau unternahm, lernten wir von den dortigen, hinsichtlich des ortsgeschichtlichen Interesses hervorragenden Herren auch den Stadtver- ordneten-Vorsteher Wernicke als kundigen und liebenswürdigen Führer kennen. Herr Wernicke machte uns namentlich auch die im städtischen Archiv verwahrten alten Urkunden, Bücher und Akten zugänglich und wies dabei auf einen grossen Stoss Manuskripte bin, welche, im Laufe von 8 Jahren von ihm verfasst, in kleineren Stücken nach und nach im Nieder-Barnimer Kreisblatt abgedruckt worden waren und eine umfassende Chronik der Stadt Bernau enthielten. Nach weiterer Vervollständigung hat nun Herr Wernicke das Ganze in einem zusammenhängenden Werk unter dem obigen Titel in einer beschränkten Zahl von Exemplaren herausgegeben und das hier vorliegende, auf Büttenpapier ged nickt, dem Märkischen Provinzial-Museum geschenkt.
Ursprünglich hatte der Verfasser nur eine zum grossen Teil auf eigenen Aufzeichnungen beruhende Stadtchronik des 19. Jahrhunderts, im Anschluss an die 1736 geschriebene Chronik von Tobias Seiler, beabsichtigt und die Anordnung des Stoffes der Form des periodischen Erscheinens einzelner Stücke im Kreisblatt angepasst. Da er aber im Verlauf der Bearbeitung mehr und mehr die Notwendigkeit erkannte, alle einzelnen Abteilungen im Zusammenhang mit der älteren Vergangenheit darzustellen und den alten Chronisten vielfach zu ergänzen, so erscheint das Werk als eine vollständige Chronik der Stadt und die ursprüngliche Anordnung ist durch ein zweites systematisches Inhaltsverzeichnis korrigiert.
Die Geschichtsfreunde haben Grund, dem Verfasser dankbar für diese Arbeit zu sein, denn sie finden das gesamte, die Stadt Bernau betreffende Material in diesem stattlichen Werk aus allen nur möglichen Quellen übersichtlich vereinigt.
Das Werk hat aber auch ein weit über den Kirchturmshorizont von Bernau hinausgehendeslnteresse. Denn indem der Verfasser die gesamte historische und Kultur-Entwicklung der Stadt in allen ihren admi- ministrativen, politischen, volkswirtschaftlichen, gewerblichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Verzweigungen mit grosser Sorgfalt zn- sammengestellt hat, kann daraus manche Lückenfüllung für Chroniken