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13. (6. öffentliche) Versammlung des 3. Vereinsjahres.
anderer Städte, denen so ausgiebige Quellen nicht zu Grunde lagen, geschöpft werden.
Das bedeutendste mit Bernau verknüpfte geschichtliche Ereignis, durch das die Stadt schon seit dem 15. Jahrhundert eine ehrenvolle Berühmtheit erlangt hat, die siegreiche Behauptung gegen den Angriff und die Belagerung der Hussiten, erfährt in dem Werk eine sämtliche bezügliche Nachrichten zusammenfassende, beziehungsweise richtig stellende Behandlung. Als Ergebnis derselben wird festgestellt, dass die Hussiten um Ostern 1432 die Stadt belagert und mehrmals vergeblich bestürmt haben, dass am Mittwoch nach Ostern ein Teil der Belagerer, vermutlich auf die Nachricht, dass der Kurfürst ein Heer sammele, abzog und dass darauf die Bürger Bernaus in Verbindung mit den dorthin geflüchteten Landleuten einen Ausfall auf den Rest der Hussiten unternahmen, welche letzteren unter Zurücklassung des Lagers die Flucht ergriffen.
5. Herr Kustos Buchholz legt ferner vor:
„Das Buch von der Weltpost.“ 3. Aufl. 1894, und berichtet darüber:
Im Jahre 1884 erschien zur Feier des 10jährigen Bestehens des Weltpostvereins die erste Auflage dieses Prachtwerks, das der verdiente. Chef des Reichspostamts, der die Bildung des Vereins angeregt und den grossen Weltverkehrsgedauken so glänzend verwirklicht hatte, vermutlich unter eigener Mitwirkung, hatte herausgeben lassen. Eine zweite Auflage war damals gleich nach dem Erscheinen nötig geworden. 1894, nach wiederum 10jähriger Wirksamkeit des Weltpostvereins, ist die dritte, mit Rücksicht auf die technischen Fortschritte ergänzte Auflage erschienen, von welcher S. Excellenz Dr. v. Stephan dem Märkischen Provinzial-Museum dieses Exemplar, „in Erwiderung des für die Sammlungen des Reichpostmuseums bethätigten regen Interesses“, überwiesen hat.
Das vorzüglich illustrierte Werk giebt eine umfassende Darstellung der Entwickelung des gesamten Nachrichten-Beförderungswesens aller Zeiten und der Inhalt beschränkt sich deshalb nicht auf Geschichte und Technik des Post- und Telegraphiebetriebes im engeren Sinne. Die wissenschaftliche Behandlung des Stoffes der ersten drei Titel: „Schrifttum und Entwickelung des brieflichen Verkehrs“, „Verkehrswesen im Altertum“, „Verkehrswesen im Mittelalter bis in das 18. Jahrhundert“, zeugt zugleich von einer eingehenden Kenntnis und Benutzung aller völkerkundlichen Quellen der betreffenden Zeitperioden; die einschlägigen Einzelheiten werden vom Gesichtspunkt der Gedankenübertragung in zeitliche oder örtliche Ferne erläutert und zu dem erst in den letzten Jahrhunderten zur geordneten Entwickelung gelangten Post wesen fortgesponnen. Dem Forscher auf dem Gebiet der Kulturgeschichte der