Heft 
(1894) 3
Seite
281
Einzelbild herunterladen

Ueber die Wandgemälde in der Kirche zu Dahlem.

281

Zeit an und da man den in jener Zeit schon bekannten Glasurüberzug vermieden hat, so lässt sich daraus schliessen, dass man eine gewisse Durchlässigkeit gradezu beabsichtigte, die dem Zweck, den flüssigen Inhalt kühl zu halten, bekanntlich Vorschub leistet.

Bemerken möchte ich noch, dass beide Gefässe aus der Rosenstrasse, sowie auch einige andere Fundstücke, namentlich ein Grabstein der Familie Behmen und eine gusseiserne Ofenplatte mit der Darstellung der Heldenthat Judiths, beide aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, von der Firma J. Koppel & Co. dem märkischen Provinzial-Museum über­wiesen sind.

Über die Wandgemälde in der Kirche zu Dahlem.

Von G. Bluth, Geheimem Baurat.

Seit einiger Zeit hat die Kirche in Dahlem bei Steglitz, Kreis Teltow, die Aufmerksamkeit wegen der Wandgemälde, welche in derselben auf­gedeckt worden sind, auf sich gezogen. Über diese Gemälde ist viel­fach in der Presse berichtet worden; insbesondere hat Herr Dr. Georg Voss in einem sehr beachtenswerten Aufsatze, welchen er in dem Jahrbuche der Königl. Preussischen Kunstsammlungen veröffentlicht hat, sich über den Wert dieser Malereien ausgesprochen und daran die Schlüsse an­geknüpft, welche deren Auffinden für die Ausschmückung frühmittel­alterlicher Kirchen wie sie damals angewendet wurde in der Mark zulassen und endlich die allgemeinen Gesichtspunkte bezeichnet, welche für die Gebiete der Malerei, der Bildhauerkunst und der verschiedenen Zweige der Kleinkunst, in Bezug auf die Restaurationen bezw. die Pflege und Unterhaltung dieser Kunstwerke, von Wichtigkeit sind. Ich darf annehmen, dass dieser Gegenstand auch das Interesse dieser Versamm­lung in Anspruch nehmen wird und erlaube mir, Sie daher zu bitten, mir für kurze Zeit Gehör zu schenken.

Die kleine Kirche zu Dahlem nahe am Grunewald ist in ihrem älteren westlichen Teile ein frühmittelalterlicher Granit-Ziegelbau, der ursprünglich mit einer flachen Decke versehen war. Um das Jahr 1470 wurde die östliche Giebelwand dieses Bauteiles mit dem bis dahin etwa vorhanden gewesenen Chore beseitigt und dem bisherigen Bau einjiener um ein Joch erweiterter Chor, welcher aus fünf Seiten des Achteckes