Über die Wandgemälde in der Kirche zu Dahlem.
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Wandgemälde durch die eingebauten Pfeilervorlagen, sowie die Schild- bögen bezw. durch die später hergestellte Querempore und durch den Einbau der Kanzel mehrfach durchschnitten; auch haben bei der Ausführung dieser Einbauten, sowie bei den damals und wohl auch später stattgehabten Übertünchungen die Malereien mannigfache Beschädigungen erlitten.
Auch auf der Südseite des älteren Teiles der Kirche wurden Wandgemälde vorgefunden, welche in etwa 20 cm grösserer Höhe als diejenigen auf der Nordseite ansetzen. Neben einem derselben ist ein breiter Rankenfries in rotbraunem Tone und unterhalb, soweit sie nicht durch die eingebaute Empore zerstört ist, eine breite Abschlusslinie angebracht Mehr noch als auf der nördlichen Wand haben die Bilder auf der südlichen Seite, gelitten, weil hier ausser der Einfügung der Querbogen- vorlageu und der Empore, die Erweiterung der Fensteröffnungen schädigend und zerstörend eingewirkt hat. Ein dort vorhandenes, später vermauertes Schlitzfenster ist von einem Rankenfries umzogen in rotbraunen Contouren mit grünen Ranken und farbigen Blumen.
Die Malereien sind unmittelbar auf den mit unregelmässiger Oberfläche hergestellten Wandputz aufgetragen; wahrscheinlich haben die dabei verbliebenen Vertiefungen im Putze, bei späterer Übertünchung der Gemälde, dazu Veranlassung gegeben, besonders tief gegen die Fläche zurücktretende Stellen mit Mörtelputz auszufüllen, sehr zum Schaden für den Bestand der Gemälde. Die Deutung derselben bereitet unter diesen Umständen einige Schwierigkeiten; indess sind doch folgende Darstellungen, bei denen die Figuren nahezu lebensgross gehalten sind, zu erkennen:
a) An der Nordwand, und zwar von dem östlichen Ende des ältesten Teiles an der jetzigen Stellung der Kanzel ausgehend.
Zuerst ein Bild, welches auf rotem, teils mit hellen Linien und Streifen durchflochtenem Hintergründe eine weibliche Figur — die heilige Anna — mit dem Jesuskinde und der Maria im Schoosse darstellt; beide mit dem Nimbus; davor zur Linken eine knieende weibliche Figur mit zum Jesuskinde erhobener Rechten, deren Gewandung im unteren Teile durch ein von Kreisen umschlossenes, anscheinend später aufgemaltes Weihekreuz gedeckt wird.
Die hellen Vertikalstreifen auf dem Hintergründe hat Herr Dr. Voss in seiner schon erwähnten Schrift als drei Paar Krücken bezeichnet, welche zum Gedächtnisse an wunderthätige Heilungen von Lahmen dort dargestellt sein möchten. Die erwähnte knieende weibliche Figur ist von demselben Verfasser in ihrem Brustbilde dargestellt; sie trägt ein Rissentuch und die Zeichnung lässt ihre anbetende Haltung erkennen.
Das dann folgende Bild stellt auf rotem ungemusterten Hintergründe Christus mit dem Kreuznimbus und eine durch Krone und Nimbus