Heft 
(1900) 9
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16. (8. ordentl.) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.

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Det Nachts klaut er das Leder zu.

Oho, oho, bei uns in Tempelhof.

2. Was habn wir denn forn Tischler

Bei uns in Tempelhof?

Der Mann der is zum Sterben zu dumm,

Statts Leim nimmt er Petroleum.

Oho, oho, bei uns in Tempelhof.

3. Was habn wir denn forn Schlächter

Bei uns in Tempelhof?

Der Kerl der is een Ilauptgenie Macht Kalbskotelettes von Hottehüh.

Oho, oho, bei uns in Tempelhof.

1. Was habn wir forne Feuerwehr

Bei uns in Tempelhof?

De Feuerwehr kommt anjerennt

Und fragt:Wo hat et denn jebrennt?

Oho, oho, bei uns in TempelhoU

Dies schöne Lied ist nicht blos als Sprachprobe für den Berliner Geist typisch, sondern auch durch den in Berlin sehr beliebten Zug der Selbstironie. Nach Karl Löschhorn ist dieNationalhymne von Tempel­hof auch sangbar und die Melodie dazu eine geschickte Auswahl aus der modernen WeiseTarara Bumdiit und dem uralten in derBran­denburg^ *) erwähnten VolksliedHerr Schmidt, Herr Schmidt.

0. Nachfolgende neun Photographien, von denen die ersten 7 unser Mitglied, Herr cand. iur. Friedrich Backschat mit gewohnter Kunst aufgenommen, werden Ihrer besondern Beachtung empfohlen.

a) Allgemeine Ansicht des Städtchens Kloster Zinna.

b) Das bekannte Sakramentshäuschen daselbst, vergl. den Back- schatschen VortragBrandenburgs VII. S. 409 flg.

c) Allgemeine Ansicht von Neuendorf bei Potsdam.

d) Ansicht des neuen, nahe bei der charakteristischen alten kleinen Kirche errichteten Gotteshauses, siehe die Besprechung von Backschats Geschichte Neuendorfs,Brandenburgia VIII. S. 309.

e) Das Denkmal der Schlacht bei Dennewitz am 0. Sep­tember 1813, welches besonders durch die unermüdlichen, geradezu be­wundernswerten Anstrengungenunsers Mitgliedes, Pfarrer Zimmermann zu Nieder-Görsdorf, so reichen Schmuck erhalten hat. Unterhalb des Denkmals ist das kleine von Herrn Z. begründete Museum, weiter westlich liegt das bei der Schlacht vielbedeutend eingreifende Dorf Niedergörsdorf in der Höhe; gerade unten fällt von der Denkmalshöhe

jBrandenburgia IV. 1895/96, S. 263.