16. (8. ordentl.) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.
15
wenler, findet sicli die Elsbeere, Pirus torminalis, in einem urwüchsigen Bestand starken Rotbucheu-Stangenholzes, welches mit Eiche, Linde, Espe u. a. in. gemischt ist. Ferner tritt die kleinblätterige Mistel auf Kiefern in der Oberförsterei nicht gerade selten auf.“
S. 8U: „Kurznadelige Kiefer, Pinus silvestris parvifolia (=brachyphylla, microphylla). — Sonst findet sich die kurznadelige Kiefer z. B. in den Forsten des Grafen von Schweriu in Weudisch- Wilmersdorf, Mark Brandenburg, sowie in anderen Gegenden, zumal auf Mooren, auch in Schweden.“
Wir empfehlen übrigens dem Herrn Direktor Conwentz auch die sogenannten Ilexenbesen, insbesondere die durch den Exoascus-Pilz veranlassten, in den forstlichen Schutz mit aufzunehmen. Unsere Mitglieder aber bitten wir bezüglich des Schutzes seltener und merkwürdiger Bäume sowie sonstiger Erzeugnisse des Pflanzenreichs in unserer Provinz Brandenburg Mitteilungen und Anträge an das Märkische Provinzial-Museum zu richten; dasselbe wird solche gern der zuständigen Zentralstelle übermitteln.
B. Herr l)r. Zache besprach: „Das Oderbruch. Eine historisch landwirtschaftliche Skizze von Paul M. C. Wolff, Landwirtschaftslehrer. Berlin 181)9. „Gutenberg“ Druckerei und Verlag, Aktiengesellschaft.“
Wie der erweiterte Titel sagt, bringt der Verfasser eine kurze und knappe Schilderung der Kultur des Oderbruches. Die erste Hälfte behandelt die Vergangenheit und die zweite beschäftigt sich mit den heutigen Zuständen. Der Verfasser geht aus von der Grösse des Bruches, den alten Flussläufen, der Lage der Ortschaften und der Beschäftigung der Bewohner. Darauf schildert er die Verwaltung und Besiedelung durch Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. Endlich behandelt er die Zustände der heutigen Landwirtschaft, den Boden, die Kulturgewächse, deren Erträge etc. Den Schluss aber des Ganzen bildet die Darstellung der Versumpfung des Oderbruches. Hier stellt sich der Verfasser ganz auf den Standpunkt des Oderbrücher Landwirts und führt nur die schwärzesten Punkte an. Er erblickt mit den Bruchbewohnern die Ursache der Versumpfung in zwei wassertechnischen Einrichtungen: dem Hohensaatener Wehr und den Buhnen. Das Hohensaatener Wehr hält bei Hochwasser in der Oder das Binnenwasser zurück, so dass die tiefste Stelle des Bruches, das Niederoderbruch zwischen Freienwalde und Oderberg, unter Wasser zu stehen kommt. Wäre es aber nicht vorhanden, so würde durch den Rückstau die Wasserflut noch weiter hinauf reichen. Die Buhnen beschleunigen die Versandung der unteren Oder, wodurch das Bett der Oder und somit der Spiegel des Hochwassers sich beständig hebt. Da nun die Buhnen nur bis zum Ende des Oderbruches reichen, so findet die Sandablagerung hauptsächlich im unteren