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Kleine Mitteilungen.
begabt. In der Mark werden die Linden gern mit Verstorbenen in Verbindung gebracht. So rauscht in Brielow bei Rathenow die gewaltige uralte Linde eine geheimnisvolle Mär von einer schönen jungen Schwedin, die allnächtlich ihren Bräutigam, der als Offizier gestorben und daselbst begraben ist, in ihren Zweigen beweint. Man weiss auch in Ruppin, dass der Pater Wichmann, der dort mit seinen Wnnderthaten eine hervorragende Stellung entnimmt, in einem gläsernen Sarge unter einer Linde begraben ist. In dem Dorfe Mansfeld bei I’utlitz steht auf dem Grabe des 1779 mit 28 Jahren gestorbenen Karl Friedrich von Putlitz eine riesige Linde, von der man folgendes erzählt: Der Baron war ein recht liederlicher Patron, der frühzeitig an den Folgen seiner Ausschweifungen zu Grunde ging. Auf seinem Totenbette äusserte er den Wunsch, dass man ihm eine Linde auf sein Grab pflanzen möge. Würde sie ausschlagen, so würde er auch selig werden. So geschah es, die Linde gedieh, steht heute noch und der Baron ist selig geworden. Die Sage von den Dreibrüderlinden auf dem hl. Geistkirchhof zu Berlin wissen ähnliches zu berichten, obwohl sie noch keine Todesverkünderinnen geworden sind, sondern als Zeichen der Unschuld emporkeimten. Langdauernd wie die Sage blüht ja auch der Lindenbaum und so möchte ich zum Schluss mit Beziehung auf beide wünschen, «lass sich der Schluss eines schwedischen Volksliedes recht bewahrheiten möge, das da sagt: „Da wachset eine Lind’ auf beider Grab,
Die stehet allda bis zum jüngsten Tag.“
Kleine Mitteilungen.
Ältere Erwähnungen von Burgwällen: Manche Notiz findet sich an Stellen, wo sie nur der Zufall aufsplirt. So sind auch die folgenden Erwähnungen von Wert, die sich unter vereinzelten Arbeiten des Ledebur* sehen Archivs befinden:
1. Aus einer lausitzischen Urkunde von 1315. . . . „terminatur supra Borgweichen, vulgaritur nuncupatum, quodjaced in silva inter molendinuni de villa Bork et novam villam.
Archiv XV 1839, S. 207 u. IX 1832, S. 156.
2. Aus einem Aktenstücke des churmärkischen Lehnarchivs 47. Th. S. 68. 15 Jahrg. „Nota van des vagedes brugge cyn recht raa bet up den borchwal de uppe den kummernitze leget, is des godeshuses (Ilavelberg)
Archiv IX 1832, S. 156.
3. Aus einem Schreiben des Vogtes der Neumark an den Hofmeister 1405: „euwir genaden gruche czu wissen vy is umb dy Houchtzit ist. adir was es ist, das dy Houchtzit heysset das ist eyn borchwal vnd eyne