Fraget asten.
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begcnet <lo vormols vnd nicht lange hot eyn berchfrit vft'gestanden, vnd eyn offen stedechin hot doby gelegen etc.
Archiv XI 1833, S. 371. R. M.
Fragekasten.
In Nr. 5 des Jahrganges VIII dieser Zeitschrift findet sich S. 184 unter der Überschrift Fragekasten die Anfrage: „Wo kommt der Ausdruck
Knäppner für Storch noch vor“.
Da bis jetzt keine Antwort auf diese Frage erfolgt ist, erlaube ich mir hierzu einige Bemerkungen zu machen.
Aus meiner Kindheit ist mir erinnerlich, dass diese Bezeichnung in einem Kinderliede auftrat, das im Anfang der Siebziger Jahre in Schaumburg bei Cüstrin bekannt war und etwa folgenden Wortlaut hatte:
Ich wollte mir mal zu meiner Mütze was kaufen,
Da kam ich zu dem Knäppner gelaufen.
„Ach Knäppner, lieber Knäppner, gieb mir auch was dazu!“
Der Knäppner gab seinen Schnabel dazu.
Für das Wort Knäppner wurde bei der Wiederholung der Strophe ein anderes zweisilbiges Wort eingesetzt, wobei nicht nur Tiernamen, sondern auch Bezeichnung menschlicher Thätigkeit wie Priester und Küster Verwendung fanden. Bei der weiteren Fortführung wurden die betreffenden beigesteuerten Gaben mit Nennung des Gebers wiederholt und zum Schluss die Zeile: „Ach was für ’ne schöne Mütze wird das!“ beigefügt.
Bei einem Gespräch mit dem praktischen Arzt Herrn Dr. Hartwich in Havelberg über volkstümliche Namen unserer heimischen Tiere wurde auch des Ausdruckes Knäppner Erwähnung getlian, und der genannte Herr, welcher bei seiner ausgedehnten Landpraxis vielfach Gelegenheit hat, solche volkstümlichen Bezeichnungen kennen zu lernen, erinnerte sich daran, diesen Namen in einigen Dörfern der Altmark in der Nähe von Tangermünde gehört zu haben.
In Havelberg und seiner nächsten Umgebung ist weder die Bezeichnung „Knäppner“ noch „Adebar“, sondern durchgängig der Name „ Haino tter 1 1 üblich, so heisst auch eine der der Stadt Havelberg [cf. A. Zoeliner: Chronik der Stadt Havelberg] eingereihten Berggemeinden „Hai notte rberg“. Über die Schreibweise dieses Namens scheint man wenig einig zu sein, so schreibt Masius in seinen Naturstudien S. 157 „Hainotter“ S. 161 „der w T endische (?) Name Heinotter, der in Lüneburg gebräuchlich ist“. In Brehms Tierleben 6 Bd. 1892, S. 507 findet sich „Honoter“. Dr. Bolle (dies. Zeitschr. Bd. III,
S. 50) ein in der Altmark hin und wieder gebrauchtes Storchsynonym, „Heinotter“ oder „Hannotter“.
Die Bezeichnung „Knäppner“ scheint wenig beobachtet zu sein, so findet sich in den mir zugänglichen Angaben über den Storch und seine Geschichte dieser Name in etwas veränderter Form als „Knäppner“ in der Abhandlung von H. Hocke: Allerlei vom Storch (Natur u. Haus. Jahrg. VII,