Heft 
(1900) 9
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18. (9. ordentliche) Versammlung des VIII. Vereinsjahres.

Der Stab wurde mittels eines mehrfach umgewickelten Strickes heftig

hin uud her gerollt, so lange, bis seine Lager in den Pfählen zu brennen an­fingen.

Neben dieser Art der Feuer- erzeugung ist aber auch zweifellos schon die mittels Stahl uud Feuerstein zur Verwendung gekommen, wobei die Funken von Feuerschwamm oder Zunder aufgefangen und dann weiter zur Flam­me angefacht werden. Das allmählich auftretende Bedürfnis, die nötigen Re­quisiten immer zusammenzuhalten, führte zu dem Aufkommen der Feuer­lade, eines Kästchens aus IIolz, später aus Blech, mit Fächern für Zunder, Schwefel, Stahl und Feuerstein.

Zur Beleuchtung diente allgemein der Kienspahn, der brennend in einen Winkel des Schornsteinherdes gestellt und nach Bedarf ergänzt wurde. Aus dem Bemühen, ihm einen festeren Halt zu geben, entstand später die Vorrichtung des Kien- spahnhalters (Fig.), der hier in einem schon sehr entwickelten Exemplar vertreten ist.

Daneben war auch die Öllampe in Ge­brauch, aber nicht in der zierlichen Kunstform, welche die kleinen Gefässe der römischen Periode zeigen, sondern als einfache rohe Schälchen mit einem Schnabel zuiu Lagern des Docht-Endes.

Im späteren Mittelalter fertigte man diese Lampen mit einem Schaftfuss, der allmählich auch zierlich gestaltet wurde. Talg- und Wachs- Kerzen kamen ebenfalls während des Mittelalters zur häuslichen Verwendung und wenn man sich auch allerlei primitive Gelegenheiten zum Aufstellen derselben denken kann, so fehlt es doch nicht an Vorgefundenen Lichthaltern aus Bronze und Schmiedeeisen, die einen gewissen Aufwand für bequemere Be­friedigung des bez. Bedürfnisses bekunden.

Einige Proben derselben hatte ich an dieser Stelle schon früher

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