Heft 
(1900) 9
Seite
69
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2. (1. ordentliche u. Haupt-) Versammlung des IX. Vereinsjahres.

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schichten der Mark Brandenburg. Berlin 1886. 22. u. 23. Der Blitz als geometrisches Gebilde. (In der Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Naturwissenschaftlichen Vereins der Provinz Posen 1887). 24. u. 25. Nach­klänge prähistorischen Volksglaubens im Homer. Berlin 1804. 26. Grund­riss der brandenburgisch-preussischen Geschichte. 4. Aufi. Berlin 1894.

27. Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 3. Aufi. Ohne Jahr,

28. Leitfaden f. d. deutschen Unterricht, 19. Aufi. Berlin 1898.

4. Auf die Freiherrlich Lipperheidesche Bibliothek sehe ich mich, obwohl sie bereits wiederholt meinerseits (z. B. Bd. VIII, S. 870) erwähnt worden ist, durch eine Mitteilung und Aufforderung nochmals hinzuweisen veranlasst, welche seitens der Bibliotheks-Direktion des Kgl. Kunstgewerbemuseums am 7. d. M. an das Märkische Museum und an weitere Kreise erlassen worden ist. Es ist darin n. A. folgendes gesagt.

Als Schenkung unseres Mitbürgers, des Herrn Franz Freiherrn von Lipperhcide, ist die von ihm im Jahre 1870 begründete und seitdem plan- mässig ausgebaute und erweiterte Kostümwissenschaftliche Bibliothek in den Besitz des preusischen Staates Ubergegangen, der Verwaltung der Bibliothek des Kgl. Kunstgewerbe-Muscums unterstellt und am 1. Oktober v. J. der öffentlichen Benutzung übergeben worden.

Keine öffentliche oder Privat-Bibliothek, weder in Deutschland noch im Ausland, enthält für das Gebiet der Trachtenkunde ein so reiches Material und vereinigt so viele schriftliche und bildliche Quellenwerke wie die Frei­herrlich von Lipperheidesche Fach-Bibliothek. Sie umfasst in Büchern und Einzelblättern die Kunde der Trachten aller Völker vom Altertum bis auf die heutige Zeit, die bürgerlichen und die Volkstrachten, die Herrscher-Ornate, Hof- und Amtstrachten, geistliche und Ordenstrachten, die Kleidungen der verschiedenen bürgerlichen Stände, Militärkostüme und Waffen. Sie berück­sichtigt die Trachten bei Festlichkeiten und Staats-Ceremonien, bei Leibes­übungen und Spielen aller Art, die Theater-, Phantasie- und Maskenkostüme. Die der Kleidung nahestehenden Gebiete, wie die textilen Künste und weib­lichen Handarbeiten, der Schmuck, auch der Hausrat, die Möbel und die Wohnungsausstattung sind, dem heutigen Stande dieser Spezial-Wissen­schaft entsprechend, mit in das Gebiet der Sammlung gezogen. Aus einer ausserordentlich grossen Zahl von Moden-Zeitschriften und Almanachen mit Modenkupfern lässt sich die Entwicklung der internationalen Kleidermode bis auf unsere Tage studieren. Kleiderordnungen, Streitschriften, Satiren und Spottbilder auf die Moden vervollständigen das kulturgeschichtliche Bild der Zeiten.

Das Material, das hier nahezu vollständig zusammengetragen ist, wird in erster Linie für kostüm- und kulturgeschichtliche Forderungen verwertet werden, es wird aber auch für Maler und Bildhauer, Kostümzeichner und Schneider, Inhaber und Angestellte von Konfektionsgeschäften, Theater- Regisseure und -Garderobiers, Veranstalter von Festlichkeiten und Aufzügen u. a. m. vielfach Anregung und Belehrung bieten.