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2. (1. ordentliche u. Haupt-) Versammlung des IX. Vereinsjahres.
Ausflüge in die näheren und weiteren Umgebungen. — Überall ist das Geschichtliche und Vorgeschichtliche berührt, auch Sitten, Sagen und Gebräuche, in deren Darstellung Herr Gander eines wohlverdienten Ruhmes geniesst. Das handliche, hübsch ausgestattete Büchlein sei den weitesten Touristen- und Forscher-Kreisen bestens empfohlen.
8. ßuderose. Im Anschluss an unsere Wanderfahrt nach Guben am 11. Juni 1891) (siehe No. 7) folgten wir der freundlichen Einladung nach Schloss Buderose, woselbst wir nach einer romantischen Neisse-Fahrt (vgl. S. 153 folg. Jahrg. VIII) von nnserm Mitgliede Dr. Kreisel und Frau Gemahlin, als von der Buderoser Schlossherrschaft, gastlich empfangen wurden. Zwei Inschriften, welche dem Berichte fehlen, werden hier aut mehrfachen Wunsch nachgetragen.
A. Inschrift an der Rieseneiche. (S. 15(5.)
Achtet und ehret das Alter!
Ich steh’ nun hier an tausend Jahr,
Sah manches Geschlecht erstehen,
Sah manchen Greis im Silberhaar,
Den ich als Kind gesehen.
Den Rittersmann im Eisenkleid Mein Schatten schon erquickte,
Sah Kriegesleid, sah Siegesfreud’
Und was der Herr sonst schickte.
Doch mich die Zeit jetzt auch zernagt,
Die, die mich hat erzogen,
Der stets zu trotzen ich gewagt,
Ilat’s Mark mir ausgesogen.
Bald ist’s nun auch um mich geschehen:
Gewährt, drum was ich flehe:
Lasst eins von meinen Kindern stehen,
Wo ich Jahrhundert stehe.
B. Inschrift am Aussichtspunkte im Schlossgarten. (S. 157.)
Flir jeden Fuss ist jeder Gang,
Für jeden Müden jede Bank,
Für jedes Auge jede Blume Zum allgemeinen Eigentume Für Herz und Sinn sei alles Dir,
Doch nichts ist für die Finger hier.
(Diese Verse sind an ähnlichen Stellen an anderen Orten ebenfalls zu lesen.)