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2. (1. ordentliche u. Haupt-) Versammlung des IX. Vereinsjahres.
Die Häuser Berlin C. Neue Grünstrasse 10, 11 und 12, an denen die Schilder der zwei Drogenfirmen Brückner, Lampe & Co. [Mcdizinal- Drogen en gros] und Lampe, Kaufmann & Co. [technische Drogen en gros] angebracht erscheinen, sind den meisten Berlinern wohlbekannt. Es sind Weltgeschäfte und können wir Herrn Albert Dufour Feronce (Enkel von Carl Lampe und, wie der andere Enkel Dr. Otto Lampe, laut testamentarischer Bestimmung vom 22. November 1890 zusammen mit Lampe’s langjährigem Freunde und Mitarbeiter Richard Seifert, zur Zeit Inhaber der zwei Geschäfte) nur sehr dankbar sein, dass er die nicht bloss im familiengeschichtlichen, sondern auch im kulturhistorischen Interesse wichtige Gedächtnisschrift verfasst hat, die vornehm ausgestattet auch mit Familienporträts, Ilausausichten und Facsimile-Drucken reichlich geschmückt erscheint.
Das Geschäft selbst ist in Leipzig erblüht, woselbst noch jetzt der Stammsitz sich befindet, die berühmte Berliner Filiale, also speziell die Firma Lampe, Kaufmann & Co., ward zu Berlin am 15. März 1817 eröffnet, sieht also auch schon auf eine längere Vergangenheit zurück.
Die Verbindungen eines grossen Drogengeschäfts umfassen eigentlich die ganze Welt, und alle Naturreiche sind ihm tributpflichtig. Daher das allgemein Anregende und Belehrende, welches ein grosses Drogenlager darbietet, worin beispielsweise unser ganzer Arzeneimittelscliatz enthalten ist.
Besondere Beachtung vom kulturgeschichtlichen Standpunkt beansprucht insbesondere der Facsimile-Druck eines „Preys-Courant von Drogereyen“ aus dem Jahr 1757.
14. Herr Eduard Krause, Konservator am hiesigen Kgl. Völkermuseum, hat dem Märkischen Museum verschiedene Mitteilungen freund- lichst gemacht, von denen wir einige, welche für die Brandenburg^ besonders interessant sind, hier reproduzieren dürfen.
a) Auffindung von drei Hügel-Gräberfeldern bei Tegel (Kreis
Niederbarnim) in den Verhandlungen der Berliner anthropologischen
Gesellschaft am 18. November 1899 S. 656 und 657 mit folgendem
Wortlaut mitgeteilt:
„Das eine von diesen liegt nördlich von der Chaussee, die von der Schwarzen Brücke zu den Berliner Wasserwerken führt, und zwar zu beiden Seiten des zum Dorf Tegel führenden Teiles des alten Charlottenburger Weges. Hier liegt im Walde eine grosse Anzahl von Hügeln, einzeln und zu Gruppen vereint, welche bis zu 8 m Basis-Durchmesser und jetzt noch bis etwa */3 and ’U m Höhe haben. Leider scheinen schon alle geöffnet zu sein, denn sie weisen grössere und kleinere muldenförmige Einsenkungen auf. Diese scheinen mir dadurch entstanden zu sein, dass man die Feldsteine, welche die Grab-Umhüllungen (Steinkisten) im Innern des sonst aus Sand bestehenden Hügels bildeten, vermutlich zu Chaussee-Bauten herausgenommen