Dr. Christian Wilhelm Spieker:
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friiherhin auf dem Eiclihornschen Felde unweit Grüneberg i. N.-M. ein solcher Grabnltar, der in der Gegend unter dem Namen des Steinkellers bekannt war. Auf einem von Feldsteinen aufgeführten Hügel standen von Süden nach Norden 5 grosse Steine, von denen 2 die Seitenwilndc ausnmehten, jeder 8'/» Fuss lang. Darüber lagen 2 grosse glatte Steine, wovon der grösste 21 Fuss, der kleinere 17 '/* Fuss im Umfange hatte. Gegen Mittag war der Eingang orten. Die Breite und Höhe des Kellers 3'/« Fuss. Zwei Personen konnten darin gemächlich neben einander sitzen. Die Steine schlossen überall so fest, dass man darin vor Wind und Kegen gesichert war.
(S. 1094.) Solche Streitkeile oder Meissei, die wie die ehernen Sicheln als Watte und Hausgerät sehr gewöhnlich gewesen sein müssen, hat man an allen Orten Deutschlands in grosser Anzahl, oft anfgeschichtet und in Ordnung zusammengelegt, in der Erde gefunden. So entdeckte man
bei Demmin in Vorpommern . 30 eherne Streitmeissei
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Geitz in Böhmen ....
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11
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Ebenfels in Oberfranken
40
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Freistadt in Ober Österreich
50
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Sicheln u. Streitmeissei
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Zittau in Sachsen ....
50
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Bamberg.
60
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Neuenheiligen in Thüringen
60
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Scope an der Saale . über
100
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der Chaussee von Merseburg
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Zapfendorf in Oberfranken
126
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Presslin in Vorpommern
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Meissei.
S. Heidelb.
Jahrb. Jahrg. 1843, Maiheft S.
422
und des Prof. Schreiber
Freiburg Monographie: Die ehernen Streitkeile, zumal in Deutschland.
Freib. 1842 (192 S. 4). Bei Weibsleben a. d. Eine fand man Streitmeissei, anderthalb Fuss lange Streit-Äxte, Dolchklingen, Schneidemeissei, Haarnadeln (zum Teil grosse, oben mit Scheiben) und Armringe neben eisernen Sachen, bei Mussbach in der Baierschen Pfalz in einer Sandgrube mancherlei Waffen und Werkzeuge, wie z. B. Messerklingen, Sicheln, Lanzen und Streitmeissei, bei Meckenheim im Nordosten von Neustadt a. d. Orle seltene Modelle zum Giessen von Dolchen, Messern und Schwertern, wahrscheinlich aus der Zeit Karls des Grossen. Es ist auffallend dass man in allen Gräbern fast gar keine edle Metalle findet, blos bei Waltersberg fand man ein kleines unbedeutendes Ohrringchen von Gold, ein rund zusammengebogenes Golddräthchen, und bei Bindow in der Nähe von Crossen ein Stück von einem goldenen Kinge, der leider, wie der frische Bruch deutlich zeigte, durch den Spaten zerstochen wurde und dessen übrige Teile nicht aufzufinden waren. (S. Wochenbl. 1836, I. Band S. 351.) Dr. Wilhelmi sagt (Heidelb. Jahrg. 1843, Maiheft S. 431): „Auch mir ist in den Altgermanischen Gräbern nur ein einziges goldenes Ohrringchen bei Waltdorf geworden.“ Darüber giebt uns Tacitus in seiner Germania Cap. V Auskunft wenn er sagt: „Argentum et aurum propitii an irati dii negaverint dubito. Possessione et usu haud proin de afficiuntur. Est videre apud illos (Germanos) argentea vasa, legatis