Heft 
(1900) 9
Seite
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Br. Christian Wilhelm Spieker.

gelehrter Gesellschaften Tom. VIII p. 62 untl in Grubers Encyklopiidie der Wissenschaften und Künste Artikel Hünengräber, womit zu vergleichen J. A. Fabricii bibl. ant. p. 1030 sq. Chr. Fr. Schulz Nachricht von den an verschiedenen Orten in Sachsen gefundenen Totentöpfen. Friedrichstadt 1767. Ueber die neueren Nachgrabungen in Thüringen (die schon Dalberg in »len achtziger Jahren um Erfurt anstellen Hess) findet man Nachrichten in den Kuriositäten von Vulpius und im 2. Bande von dessen Vorzeit. Auch Göthe redet davon im 2. Bande von Kunst und Altertum S. 189192 Er führt bestimmte Zeugnisse an, dass die heidnische Sitte des Begrabene bis ins 8. Jahrhundert fortgedauert habe. K. A. Kor tum Beschreibung einer neu entdeckten alten germanischen Grabstätte, nebst Erklärung der darin gefundenen Altertümer. Dortmund 1804.

(S. 1207.) Ueber die in Pommern und auf der Insel Rügen aufgefundenen Hünengräber, Opfersteine und heidnischen Altertümer findet man Nachrichten in Mikrälius Pommerland, in den Baltischen Studien, in der Sundine und in den Hak eschen Provinzial-Blättern von Pommern. Einzelne Berichte finden sich in städtischen Wochenblättern und Provinzial-Blättern, wie z. B. in den Ilalberstndter Blättern (1823 No. 32) im Leipziger Tageblatt (1840 vom 27. Nov.), in den Beiträgen für vaterländische Altertumskunde (1. Heft 1826 S. 84 f ), im ersten Bericht des Thüringer Vereins (1821 S. 9), in den Mit­teilungen des Voigtländ. Vereins (1830, 2. Lief. S. 160), in den Schlesischen Prov. Blättern, dem Halleschen Wochenblatt u. s. w.

Die reichsten und interessantesten Nachrichten aber findet man über Gegenstände dieser Art in dem alten und neuen Lausitzischen Magazin nicht nur über die in tler Lausitz, sondern auch in anderen deutschen Landen aufgefundenen vorchristlichen Altertümer. Namentlich gilt dies von einem Aufsatze des Professors G. Seyffarth in Leipzig:über Opferplätze und Religion der alten Deutschen, (Neues Lausitzer Magazin. 20 Bd. Görlitz 1842 S. 151 f.) worin ich auch eine Lösung der 12 Löcher auf unsern Opfer­steinen gefunden. Der scharfsinnige Verfasser sagt:So wie nach den Grundsätzen der alten Naturreligion alle Naturerscheinungen zum Bereich (Ilucatus) des einen oder des andern Planeten gezogen wurden, so hielt man es auch mit 12 Monaten und den ihnen entsprechenden 12 Zeichen des Tierkreises. Jeder Monat, jedes Zeichen in Verbindung mit der Sonne bringt andere Erscheinungen in der Natur und im Menschenleben hervor. Diese 12 Naturkräfte wurden späterhin personificirt und so entstanden die 12 Götter der alten Völker. Die 12 Äsen oder Aesir in der nordischen Mythologie: Thor, Uller, Freya u. s. f. nebst deren Wohnungen: Thrudheim, Ydalir, Alfheim u. s. w. sind nichts anders als die germanischen Zwölfgötter und deren Zeichen im Tierkreise, die auch bei den Griechen, Römern, Aegyptern und anderen Völkern Wohnungen der grossen Götter heissen. Auf mehreren nordischen Amuleten (Quodbas) findet man die Planetengötter (Cabyron) in Verbindung mit 12 Sternen, den 12 Zeichen des Tierkreises. Sollten nun die 12 Löcher auf den Opfersteinen nicht die 12 Gottheiten der alten Germanen, die 12 Äsen der Nordländer, nach den 12 Monaten bezeichnen?

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